IT-Freelancer-Checkliste: 23 wichtige Dinge, die Ihren Start in die Selbstständigkeit erleichtern

Von den ersten Schritten bis zu langfristigen Strategien - hier finden Sie wertvolle Tipps, mit denen Sie als IT-Freelancer schneller zum Ziel gelangen.

IT-Freelancer werden - aber mit einem Plan!

Denken Sie oft: „Es wäre schön, mein eigener Chef zu sein“? Mit diesem Gedanken sind Sie nicht allein. Viele IT-Fachleute haben den Wunsch, sich selbständig zu machen. Vielleicht haben Sie schon konkrete Pläne, wie Sie sich selbständig machen wollen. Sehr gut!

Der Weg in die Selbstständigkeit ist ein großer, herausfordernder Schritt. Einer, der sich lohnt – vollgepackt mit neuen Chancen und Möglichkeiten. Doch Vorsicht: Überstürzen Sie nichts! Bevor Sie Ihren Job kündigen, sollten Sie sich gründlich vorbereiten.

Diese Checkliste führt Sie durch die wichtigsten Punkte, die zu beachten sind, um als IT-Freelancer erfolgreich zu starten.
 

Dienstleistungen definieren

App-Entwicklung, Cybersecurity oder IT-Consulting: Wissen Sie, welche Dienstleistungen Sie als IT-Freelancer anbieten möchten? Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie am besten beherrschen und wo Sie den größten Mehrwert bieten können. Konzentrieren Sie sich aber auf einige wenige, spezifische Dienstleistungen – eine zu breite Palette von Services kann für Ihre potenziellen Kunden zu verwirrend sein. 
 

Marktanalyse durchführen

Ihnen schweben einige Dienstleistungen vor, aber Sie haben sich noch nicht entschieden? Das ist gut, denn Sie sollten auch eine Marktanalyse durchführen. Das heißt: Finden Sie heraus, ob die geplanten Dienstleistungen überhaupt nachgefragt werden und ob Sie damit genug Geld verdienen können, um Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
 

Zielgruppe analysieren

Überlegen Sie sich genau, wer Ihre Zielgruppe ist. Sind Sie lieber für Start-ups, mittelständische Unternehmen oder große Konzerne tätig? Möchten Sie für Unternehmen aus der Tech-Industrie oder eher aus dem sozialen Bereich arbeiten? Je genauer Sie Ihre Zielgruppe definieren, desto gezielter können Sie Ihre Akquise und Ihr Marketing gestalten.
 

Attraktive Nischen finden

Unter Umständen werden Sie es anfangs schwer haben, sich als freier SAP-Berater oder als selbständiger Cloud-Experte zu etablieren. Aus diesem Grund suchen sich viele Unternehmer zuerst eine Nische, in der es weniger Konkurrenz gibt. Vielleicht können Sie Ihre Dienste als Ethical Hacker oder COBOL- und Fortran-Programmierer anbieten?
 

Marketingstrategien entwickeln

„Klappern gehört zum Handwerk dazu“, heißt es. Mit anderen Worten: Als IT-Freiberufler müssen Sie sich vermarkten, um Interessenten und Kunden zu gewinnen. Definieren Sie daher genau, wie Sie sich positionieren und welche Kanäle Sie für Ihre Kommunikations- und Werbemaßnahmen nutzen möchten. 
 

Stundensatz realistisch kalkulieren

Wenn Sie als IT-Freelancer profitabel arbeiten wollen, müssen Sie Ihren Stundensatz genau durchrechnen. Orientieren Sie sich dabei nicht nur an den Durchschnittswerten Ihrer Branchen, sondern berücksichtigen Sie zudem Ihre Fixkosten, den Wert Ihres Know-hows und die Notwendigkeit, Rücklagen zu bilden. Sprechen Sie uns gerne an, wir unterstützen Sie bei der realistischen Kalkulierung Ihres Stundensatzes!
 

Businessplan erstellen

Businesspläne sind nur etwas für Start-ups und „richtige“ Unternehmen? Nein, auch als IT-Freiberufler sollten Sie einen Businessplan haben! Er muss nicht umfangreich sein, sollte aber Ihre Marktanalyse, Ziele und Strategien klar definieren. Ein solcher Plan hilft Ihnen, Ihre Einnahmen, Ausgaben und Marketingaktivitäten zu planen. Außerdem gibt er Ihnen eine Struktur für die ersten Monate.
 

IT-Freiberufler oder Gewerbe? Status klären

Als IT-Freiberufler stehen Sie vor der entscheidenden Frage, ob Sie als Freiberufler oder als Gewerbetreibender arbeiten wollen. Manche IT-Dienstleistungen können als freier Katalogberuf angesehen werden, andere als gewerblich. Informieren Sie sich genau über die Einstufung und melden Sie Ihre Tätigkeit korrekt an, um Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden.

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Freelancer-Tätigkeit beim Finanzamt anmelden

Bevor Sie als IT-Freiberufler oder IT-Gewerbetreibender richtig loslegen, müssen Sie sich beim Finanzamt anmelden. Sie erhalten dann eine Steuernummer, um ordnungsgemäße Rechnungen ausstellen zu dürfen. Außerdem ist es üblich, dass Sie nach der Anmeldung Post von verschiedenen Institutionen wie der Industrie- und Handelskammer erhalten.
 

Professionelle Website erstellen

Eine Website ist ein Muss für jeden IT-Freelancer. Investieren Sie deshalb ausreichend Zeit und gegebenenfalls Geld in die Konzeption und Umsetzung. Eventuell beauftragen Sie einen Webdesigner oder eine Agentur mit der Realisierung Ihrer Homepage, damit diese als digitale Visitenkarten einen erstklassigen Eindruck macht.
 

Online-Profile pflegen

Neben Ihrer Website sind professionelle Profile auf Plattformen wie LinkedIn, Github oder Stackoverflow ein „Must-have“. Nutzen Sie diese Kanäle, um Ihr Wissen zu teilen, Ihre Erfolge zu präsentieren, sich mit Geschäftskontakten zu vernetzen und neue Aufträge zu gewinnen.
 

Kundenakquise aktiv angehen

Kunden kommen nicht von selbst. Seien Sie auf Plattformen wie Freelancermap, Freelance.de, Fiverr oder LinkedIn aktiv, gehen Sie auf Messen oder halten Sie Webinare ab, um aktiv neue Projekte zu akquirieren. Kooperieren Sie mit anderen IT-Freelancern, um Ihre Vertriebsmaßnahmen zu bündeln. Das Netzwerken mit Dienstleistern und Vermittlern ist sehr wichtig, um Kunden auf Aufträge zu generieren.
 

Referenzen aufbauen

Bitten Sie Ihre Kunden nach jedem erfolgreich abgeschlossenen Projekt um ein Zitat, das Sie auf Ihrer Website oder in Ihren Social-Media-Profilen verwenden können. Denn: Gute Referenzen sind ebenfalls mehr wert als jede Werbung. 
 

Kundenfeedback einholen

Ist ein Projekt aus Sicht Ihrer Kunden optimal oder eher mittelmäßig gelaufen? Was hätte verbessert werden können, was war bereits erstklassig? Fragen Sie Ihre Ansprechpartner, um aus dem Feedback zu lernen und Verbesserungen vorzunehmen.
 

Zeitmanagement optimieren

Als IT-Freelancer müssen Sie viele Rollen ausfüllen: Entwickler, Projektmanager, Buchhalter und Verkäufer zum Beispiel. Damit Ihnen das gelingt, sollten Sie jedes Projekt und jeden Arbeitstag möglichst genau planen. Erstellen Sie dazu systematisch To-do und Checklisten, um den Überblick zu behalten.

Work-Life-Balance pflegen

Die Freiheit als IT-Freelancer ist großartig, aber es besteht die Gefahr, sich in der Arbeit zu verlieren. Indem Sie regelmäßig kurze Pausen und längere Urlaube einlegen bleiben Sie langfristig leistungsfähig.
 

Weiterbildungen planen

Die IT-Branche entwickelt sich rasant weiter. Halten Sie fortlaufend Ihre Kenntnisse auf dem neuesten Stand, indem Sie regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen einplanen. Eventuell bringen Sie die Fortbildungen auf ganz neue Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle. Oft werden Zertifikate im SAP-, Security- oder im Agilen-Bereich eingefordert.
 

Experimente zulassen

Als IT-Freelancer müssen Sie oft kreativ, innovationsfreudig und offen für Neues sein. Das gelingt nur, wenn Sie „open minded“ bleiben und sich Zeit für Experimente nehmen. So könnten Sie neue KI-Modelle oder 3D-Printing ausprobieren, um auf frische Gedanken zu kommen.
 

Steuerliche Pflichten beachten

Sobald Sie IT-Freelancer werden, kommen steuerliche Pflichten auf Sie zu. Klären Sie rechtzeitig, welche Abgaben (zum Beispiel Einkommen-, Umsatz- und Gewerbesteuer) fällig werden. Wir empfehlen Ihnen, sich einen guten Steuerberater und Anwalt zu suchen, welcher auf Freelance spezialisiert ist. Ein Steuerberater kann Ihnen helfen, alles rechtzeitig und korrekt zu erledigen.
 

Passende Kranken- und Rentenversicherung finden

Nicht vergessen: Wenn Sie sich selbstständig machen, müssen Sie sich selbst um Ihre Kranken- und Rentenversicherung kümmern. Informieren Sie sich frühzeitig über Ihre Optionen und wählen Sie die für Sie am besten passende Lösung.
 

Berufshaftpflicht abschließen

Ein kleiner Fehler kann in der IT schnell große finanzielle Folgen haben. Eine Berufshaftpflichtversicherung schützt Sie vor möglichen Schadenersatzforderungen. Diese Versicherung ist daher ein Muss für jeden IT-Freiberufler. In der Regel verlangen die meisten Unternehmen eine Schadensabdeckung bis ca. 1 Millionen Euro. Unser Tipp: Vergleichen Sie die verschiedenen Angebote und wählen Sie diejenige, die am besten zu Ihrem Berufsprofil passt.
 

Finanzielle Rücklagen bilden

Als Unternehmer sind Sie vor unregelmäßigen Einnahmen oder verspäteten Zahlungen nicht gefeit. Deshalb ist es ratsam, von Anfang an Rücklagen zu bilden. Nach Möglichkeit sollten mindestens sechs Monate Ihrer Lebenshaltungskosten gedeckt sein, um „Durststrecken“ zu überbrücken.
 

An die Zukunft denken

Auch wenn Ihr Business gut läuft, sollten Sie immer langfristig denken. Überlegen Sie, wie Sie Ihr Geschäft ausbauen oder Ihr Portfolio erweitern können. Der Aufbau eines Teams oder eine Exit-Strategie könnten ebenso eine Option sein.
 

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Fazit

IT-Freelancer zu werden, ist eine spannende Reise voller Möglichkeiten. Mit dieser Checkliste haben Sie die wichtigsten Punkte im Blick und können sicher und gut vorbereitet in Ihre neue Karriere starten. Jetzt heißt es „nur“ noch: Loslegen! Viel Erfolg.

Bilder: Adobe Stock