Richtiges Verhalten beim Jobwechsel: Wie Sie Ihren Abgang und Neustart meisterhaft gestalten
2025-04-22T08:24:00+02:00
Was ist bei einem Arbeitgeberwechsel zu beachten, insbesondere wenn man einen guten und seriösen Eindruck hinterlassen möchte? Wir geben Ihnen wichtige Tipps für die herausfordernde Übergangszeit zwischen Kündigung und Antritt der neuen Stelle.
Ein gelungener Neustart beginnt mit einem gelungenen Abschied
Der Abschluss der Ausbildung oder des Studiums, die Geburt eines Kindes, die erste Hochzeit … Es gibt im Leben verschiedene Ereignisse, die bedeutend sind. Auch ein Jobwechsel kann ein entscheidender Punkt sein, besonders für Ihre Karriere. Daher sollten Sie den Wechsel von einem Arbeitgeber zum nächsten durchdacht und professionell vollziehen, um Stress und unangenehme Situationen zu vermeiden.
Was Sie bedenken müssen und welches Verhalten angebracht ist, erläutern wir Ihnen in diesem „Jobwechsel-Knigge“.
Gute Tipps für den Arbeitgeberwechsel
Der Prozess vom alten zum neuen Arbeitsplatz gliedert sich in mehrere Phasen. In jeder Phase gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Zum Beispiel die folgenden:
Suchen Sie das Gespräch
Es gibt zahlreiche Gründe für eine Kündigung. Doch nicht jede Unzufriedenheit erfordert sofort einen Jobwechsel! Bevor Sie die Kündigung einreichen, sollten Sie ein offenes Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten führen. Vielleicht gibt es Möglichkeiten, Ihre Situation im jetzigen Unternehmen zu verbessern – sei es durch eine neue Position, eine attraktive Weiterbildung oder ein flexibles Arbeitsmodell.
Nehmen Sie die Jobsuche ernst
Beginnen Sie ganz strukturiert. Nutzen Sie Jobportale, Ihr Netzwerk, Personalvermittler und Headhunter, um relevante Positionen zu finden. Verhalten Sie sich aber bei der Jobsuche diskret, sodass niemand in Ihrer Abteilung oder in Ihrem Unternehmen Ihren Wechselwillen mitbekommt. Ansonsten kann es sein, dass man sie von spannenden Projekten oder Beförderungen ausschließt.
Besorgen Sie wichtige Dokumente
Ein Zwischenzeugnis ist sehr wichtig, um Ihre Leistungen und Erfolge zu belegen. Beantragen Sie das Zwischenzeugnis frühzeitig, zum Beispiel bei Wechsel eines Vorgesetzten, und prüfen Sie es auf Korrektheit und „Geheimcodes“.
Richtig kündigen
Führen Sie zuerst ein ordentliches Kündigungsgespräch, dann reichen Sie Ihre Kündigung schriftlich ein. Formulieren Sie Ihr Kündigungsschreiben sachlich, respektvoll und ohne Emotionen. Wichtig: Kündigen Sie erst, wenn Ihr neuer Arbeitsvertrag unterzeichnet ist.
Klären Sie offene Themen
Besprechen Sie offene Urlaubsansprüche, Überstunden, eventuelle variable Vergütungen und den letzten Arbeitstag frühzeitig mit Ihrem Arbeitgeber. Derart reduzieren Sie das Risiko, dass Missverständnisse aufkommen, die weitreichende Folgen haben können.
Halten Sie die Kündigungsfrist ein
Achten Sie unbedingt darauf, die vertraglichen Kündigungsfristen und eventuelle Sonderabsprachen zu respektieren. Denn ein vorzeitiger Abgang kann rechtliche Konsequenzen haben und auch Ihren Ruf beschädigen.
Arbeiten Sie bestens weiter
Bleiben Sie bis zum letzten Tag engagiert, beweisen Sie Verlässlichkeit und erledigen Sie Ihre Aufgaben sorgfältig. Sollten Sie einen Groll hegen, dann lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, schlecht über Ihren Arbeitgeber oder über Ihre (Noch-)Kollegen zu reden.
Kein Missbrauch von Krankheitstagen
Möchten Sie sich noch etwas „Sonderurlaub“ gönnen und deshalb ein paar Tage „krankfeiern“? Machen Sie das besser nicht! Wird Ihr „Blaumachen“ enthüllt, kann der Betrug unter anderem schwere Folgen für Ihr Abschlusszeugnis und Ihre mögliche Abfindung haben.
Unterstützen Sie Ihren Nachfolger
Eine saubere Übergabe ist Zeichen von Professionalität und Respekt. Bereiten Sie daher Ihren Nachfolger bestmöglich vor, indem Sie ihn direkt einarbeiten oder ein Übergabedokument erstellen. Unter Umständen können Sie auch interne Schulungen anbieten, um mehrere Kollegen in Ihre bisherigen Tätigkeiten einzuweisen.
Planen Sie einen würdigen Abschied
Ein Abschiedsessen oder ein kleiner Umtrunk gibt Ihnen die Gelegenheit, sich stilvoll zu verabschieden. In diesem Rahmen können Sie sich auch bei Ihren Kollegen und Vorgesetzten für die Zusammenarbeit bedanken. Schicken Sie auch noch eine förmliche oder persönliche Abschiedsmail an Ihre Geschäftskontakte. Vergessen Sie hierbei nicht, Ihren Nachfolger zu benennen.

Neuer Arbeitgeber: Seien Sie bestens vorbereitet
Informieren Sie sich vorab über das neue Unternehmen, den Dresscode, Ihre Arbeitszeiten und Ihre Aufgaben. Damit zeigen Sie von Anfang an, dass Sie sich bestmöglich an die Strukturen und Vorgaben anpassen möchten.
Stellen Sie sich aktiv vor
Nutzen Sie die ersten Tage, um sich Ihren neuen Kollegen und Vorgesetzten vorzustellen. Merken Sie sich alle Namen, Positionen und Aufgabenbereiche. Derart wissen Sie schnell, wer Ihr richtiger Ansprechpartner für gewisse Fragen ist.
Seien Sie offen für Neues
Jeder Betrieb hat seine eigenen Abläufe und Besonderheiten. Scheuen Sie sich nicht, bei Unklarheiten nachzufragen. Beweisen Sie immer wieder, dass Sie bereit sind, viel Neues zu lernen und über den Tellerrand hinauszuschauen.
Bringen Sie volle Leistung
Orientieren Sie sich nicht am 9-to-5-Prinzip und geben Sie stattdessen sinnbildlich Vollgas. Zeigen Sie, dass Sie gerne Mehrarbeit auf sich nehmen, um Ihre neue Position bestens auszufüllen – wozu auch Überstunden oder lange Geschäftsreisen gehören können. Wenn Ihnen Fortbildungen angeboten werden, sollten Sie diese ohne zu Zögern annehmen.
Keine „Dreckwäsche waschen“
War Ihr Arbeitgeberwechsel mit Stress, Streit und anderen negativen Emotionen verbunden, so lassen Sie die alten Geschichten auf sich beruhen. Lästern Sie weder über die Ex-Firma, noch über ehemalige Kollegen. Fokussieren Sie sich lieber darauf, in Ihrem neuen Job bestmöglich anzukommen.
Geheimnisse bleiben Geheimnisse
Sicherlich haben Sie bei Ihrem letzten Arbeitgeber interne Informationen erhalten – von privaten und intimen Geschichten bis hin zu Geschäftsgeheimnissen. Behalten Sie solche brisanten Informationen unbedingt für sich! Vielleicht gibt es sogar eine alte Geheimhaltungsvereinbarung (NDA / Non Disclosure Agreement), an die Sie sich noch einige Jahre lang halten müssen.
Fazit
Ein Jobwechsel ist eine große Chance. Nutzen Sie sie mit kluger Vorbereitung, professionellem Verhalten und einer positiven Einstellung. Damit Sie nichts vergessen, können Sie gerne mehrmals diese Checkliste durchgehen:
Checkliste zum gelungenen Arbeitgeberwechsel herunterladen!
Bilder: Adobe Stock