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Was ist SAP?
SAP oder auch „Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung“ ist eine Software, um jegliche Unternehmensprozesse zu überwachen, zu steuern und zu reporten. Das gleichnamige Unternehmen hat eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte hinter sich. Begonnen mit fünf Gründern ist die SAP SE heute ein Milliardenunternehmen mit fast 100.000 Mitarbeitern. Die Software bietet nicht nur im eigenen Unternehmen Karrierechancen. Jedes Unternehmen, welches SAP nutzt, benötigt wiederum Experten, welche die Software aufsetzten, pflegen und weiterentwickeln. Als SAP-Entwickler oder Berater ergeben sich zahlreiche Karrieremöglichkeiten. Durch die Komplexität von SAP ist es allerdings nicht einfach sich einen Überblick zu verschaffen. Folgend möchten wir Ihnen dabei helfen und beschreiben die wichtigsten Fakten der ERP-Software.
Die Historie von SAP
Der Softwarehersteller SAP SE wurde bereits 1972 von fünf ehemaligen Mitarbeitern der IBM gegründet. Begonnen hat alles mit einer Software für die Lohnabrechnung und Buchhaltung. Der große Vorteil der Software war, dass nun alle Daten in einem System vereint wurden. Es war nicht mehr nötig Daten mehrfach zu pflegen und sparte so Zeit und Geld. Im Zuge der Weiterentwicklung der Standard Software entstand eine neue Art der Datenverarbeitung. OLTP (Online Transaction Processing) ist bis heute gängige Bezeichnung für eine Verarbeitung von Transaktionen ohne nennenswerte Zeitverzögerung. Seitdem ist die jetzige SAP SE stetig im Wachstum und entwickelt die gleichnamige Software immer weiter aus.
1973: SAP RF, die erste Finanzbuchhaltung und Grundstein von SAP R/1
1975: SAP RM, nun kann SAP auch die Bestandsführung, den Einkauf und die Rechnungslegung abdecken
1978: das Modul „Anlagebuchhaltung“ wurde entwickelt
1972: SAP R/2, die Neukonzeption von R/1 beginnt
1981: SAP R/2, die Überarbeitung von SAP R/1 ist abgeschlossen
1981: SAP Fertigungssteuerung erweitert nun die Produktpalette
1983: SAP Produktionsplanung und -steuerung (RM-PPS) wird das erste Mal installiert
1984: Neuentwicklung der SAP Module RK, PPS und RP
1986: Ein Personalwirtschaftsbereich wurde entwickelt
1987: Die Entwicklung SAP R/3 beginnt
1989: Neue Benutzeroberfläche für SAP R/2
1991: SAP R/3 wird veröffentlicht
1994: Die Zusammenarbeit mit Microsoft beginnt
1993: SAP R/3 wird auf Windows NT freigegeben
1999: mySAP.com verbindet nun E-Commerce-Lösungen mit der ERP Lösung
2004: erste Version der SAP-NetWeaver-Technologie
2007: SAP Business ByDesign wird vorgestellt
2009: SAP Business Suite 7 wird präsentiert
2011: das In-Memory-Produkt, die SAP HANA Plattform wurde gelauncht
2013: SAP Business Suite wird auf SAP HANA umgestellt
2015: SAP S/4HANA, die Weiterentwicklung von SAP HANA wurde gelauncht
2015: SAP HANA Cloud als Internet of Things Lösung kann genutzt werden
2018: SAP C/4HANA als neue CRM Lösung wird vorgestellt
Eine Begriffserklärung
SAP ERP
ERP steht für Enterprise-Ressource-Planning und ist eine Software, welche den gesamten Geschäftsprozess plant, steuert und reportet. Sie deckt alle grundlegenden Arbeitsabläufe ab und bringt diese in einen Zusammenhang. Eine solche Software ist das Kernprodukt von SAP SE. Es ist also die grundlegende Bezeichnung der der Softwarepakete, welche dann zum Beispiel SAP R/2, SAP R/3, SAP S/4HANA genannt wurden. So sind alle nachfolgend beschriebenen Versionen ERP-Systeme und umgekehrt.
In der Regel bestehen ERP-Systeme aus mehreren Komponenten oder Modulen. Einzelne Module sind für einzelne Geschäftsprozesse verantwortlich. Das besondere an einer solchen Enterprise-Lösung ist, dass all diese Module miteinander kommunizieren und Daten untereinander ausgetauscht werden. Diese integrale Datenverarbeitung spart sehr viel Zeit und Geld.
SAP R/3
Die letzte Generation der SAP R Produkte heißt SAP R/3. Entwickelt wurde sie aus der ursprünglichen Buchhaltungssoftware RF. Zu dieser wurden die Module Einkauf, Bestandsführung und Rechnungsstellung hinzugefügt, womit SAP R/1 entstand. Nun wuchs das Client Server Modell stetig mit weiteren neuen Modulen. Die dritte Generation enthält nun standartmäßig die drei Anwendungsbereiche Logistik, Personalwirtschaft und Rechnungswesen. Innerhalb dieser Bereiche finden sich zahlreiche Module, welche die detaillierten Prozesse abbilden.
Die Software wird immer individuell an das entsprechende Unternehmen angepasst. Über die Entwicklungsumgebung ABAP können SAP-Entwickler jeden Unternehmenstypen abbilden. Es wird unter anderem die Organisationsstruktur des Unternehmens mittels verschiedener Organisationseinheiten aufgebaut. Auf der obersten Hierarchieebene findet sich der Mandant. Dies ist eine übergreifende Einheit, wodurch alle Daten, welche auf dieser Ebene eingetragen werden, für alle Buchungskreise gelten. Auf nächster Ebene findet sich der Buchungskreis und das Werk. Der Buchungskreis steht für je eine Tochterfirma, wobei ein Werk eine Betriebsstätte ist. Ein Buchungskreis kann somit mehrere Werke beinhalten. Darunter finden sich die Verkaufsorganisation. Sie definiert die Märkte und somit die Vertriebsabteilungen. Zu Guter Letzt lassen sich Bestände in der Organisationseinheit Lagerort überwachen. Mit dem einmaligen Aufbau der Organisationsstruktur wird im Nachgang sehr viel administrative Arbeit gespart. Der Aufbau selbst ist sehr komplex und wird von SAP Beratern übernommen.
SAP S/4HANA
SAP S/4HANA ist die Weiterentwicklung von SAP R/3 und der Business Suite 4. Das S in dem Namen steht für Simple, die vier für die 4. Produktgeneration. HANA selbst lässt sich mit High Performance Analytic Appliance übersetzten. Die große Änderung bei SAP S/4HANA ist die Datenbanktechnologie HANA selbst. Es wird eine In-Memory-Technologie genutzt, um komplexe Abfrage, wie die Analyse großer Datenmengen in Sekundenschnelle zu bearbeiten. Wie auch ältere Generationen basiert die Programmierung auf ABAP. Großer Vorteil von SAP S/4HANA ist die Arbeit ohne Medienbruch. Schritte, welche bisher außerhalb von SAP getätigt werden mussten, sind nun integriert und vereinfachen die alltägliche Arbeit damit enorm. Auch wurde die Nutzeroberfläche überarbeitet, indem von der traditionellen Variante SAP GUI zu SAP Fiori gewechselt wurde. Durch die rollenbasierte Gestaltung wird der Umgang sehr viel intuitiver und Bildschirmwechsel werden wesentlich reduziert.
SAP Module - Ein Überblick
SAP stellt in allen Versionen verschiedene Module zur Verfügung, welche auf einzelne Geschäftsprozesse ausgelegt sind. Die wichtigsten Module teilen sich in die Bereiche Logistik, Rechnungswesen und Personalwirtschaft. Diese können dann durch spezielle Branchenlösungen ergänzt werden. Einen Überblick über den Modulaufbau sehen Sie hier:
Logistik
SAP LO – Logistik Allgemein
- MM – Materialwirtschaft
- PP – Produktionsplanung und -steuerung
- PM – Instanthaltung
- SD – Vertrieb
- PLM - Product-Lifecycle-Management
- LE – Lagerverwaltung, Versand und Transport
- WM – Lagerverwaltung (Warehouse Management)
- EHS – Umweltmanagement, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
- CS – Kundendienst und Kundenservice
- QM - Qualitätsmanagement
Modulübergreifende Logistik-Lösungen
SAP CRM – Kundenbeziehungsmanagement
SAP SCM – Lieferketten-Management
SAP SRM – Lieferantenmanagement
SAP SLC – Strategische Lieferantenentwicklung
Rechnungswesen
SAP Fi – Finanzwesen/Rechnungswesen
- FI-GL – Hauptbuchhaltung
- FI-AP – Kreditorenbuchhaltung
- FI-AR – Debitorenbuchhaltung
- FI-BL – Bankbuchhaltung
- FI-AA – Anlagenbuchhaltung
- FI-CA – Vertragskontokorrent
- FI-SL – Spezielle Ledger
- FI-TV – Reisemanagement
- FI-FM – Haushaltsmanagement
- FI-LC – Konsolidierung
SAP CO – Controlling
- SAP-OM – Gemeinkostenrechnung
- CO-OM-CEL – Kostenartenrechnung
- CO-OM-CCA – Kostenstellenrechnung
- CO-OM-ABC – Prozesskostenrechnung
- CO-OM-OPA – Gemeinkostenaufträge und Projekte
- CP-PC – Produktkostenrechnung
- CP-PA – Ergebnis- und Marktsegmentrechnung
SAP EC - Unternehmenscontrolling
- EC-PCA – Profit Center Rechnung
- EC-CS – Konsolidierung
SAP-SEM - Strategische Unternehmensführung
- SEM-BCS – Business Consolidation
- SEM-BPS – Business Planning and Simulation
- SEM-CPM – Corporate Performance Monitor
- SEM-BIC – Business Information Collection
- SEM-SRM – Stakeholder Relationship Management
SAP IM – Investitionsmanagement
SAP PSM – Haushaltsmanagement
SAP PS – Projektabwicklung – Projektsystem
SAP RE – Immobilienmanagement
SAP TR – Finanzmanagement
Personalwirtschaft
SAP HRM – Human Capital Management
- PA – Personalmanagement
- PB – Personalbeschaffung
- PT – Personalzeitwirtschaft
- PY – Personalabrechnung
- PE – Veranstaltungsmanagement
- PD – Personalentwicklung
- OM – Organisationsmanagement
- CP – Personalkostenplanung
Branchenlösungen
Diese Module können durch Branchenlösungen ergänzt werden, die mit dem Präfix IS (Industry Solution)
- IS-A – Automotive
- IS-AD – Aerospace & Defense
- IS-AFS – Apparel and Footwear
- IS-BEV – Beverage
- IS-DFPS – Defense Forces & Public Security
- IS-H – Healthcare
- IS-HER – Higher Education & Research
- IS-HMED – Clinical System
- IS-M – Media
- IS-M/AM – Media / Advertisement & Media-Sales
- IS-M/SD – Media / Sales & Distribution
- IS-OIL – Oil & Gas
- IS-R – Retail
- IS-RE – Real Estate
- IS-PS – Public Sector
- IS-U – Utilities
Anwendungsübergreifende SAP Module
SAP Netweaver – BASIS
SAP WF – Workflow
SAP BI – Business Intelligence
SAP ECM – Enterprise Content Management
SAP MI – SAP Mobile Infrastructure
SAP MII – Produktionsintegration