Wie sieht das perfekte Bewerbungsfoto für einen IT Job aus?
2022-01-26T17:17:00+01:00Wie Sie sich optimal auf Ihr Bewerbungsfoto für die IT Branche vorbereiten, wie Sie den richtigen Fotografen finden, und mit welchen Kosten Sie zu rechnen haben - das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Warum ist ein Bewerbungsfoto so wichtig?
Mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes im Jahr 2006 sind Sie als Bewerber nicht mehr dazu verpflichtet, Ihrer Bewerbung ein Foto beizufügen.
Denn Bewerber sollen nicht aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihres Alters oder wegen einer Behinderung vom Auswahlverfahren ausgeschlossen werden. Derlei “Merkmale” sind möglicherweise auf einem Bild zu sehen. Dennoch steigen Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch, wenn ein Personaler ein Foto auf Ihrer Bewerbung vorfindet.
Eine alte Redewendung besagt: “Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck”. Der Wahrheitsgehalt der Weisheit ist sogar sozialpsychologisch durch den sogenannten Halo-Effekt bestätigt. Demnach führt ein erster, positiver Eindruck - zum Beispiel durch ein gutes Bewerbungsfoto im Lebenslauf - dazu, dass Sie und Ihre Qualifikationen insgesamt besser eingeschätzt werden.
Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Ihre Bewerbung rundum einen professionellen Eindruck macht, besonders wenn Sie sich auf einen wichtigen IT Job bewerben. Ein Baustein dafür ist ein professionelles Bewerbungsfoto, welches Sie sympathisch und kompetent erscheinen lässt.
Fotoautomat vs. Profifotograf - was ist besser?
Die Vorteile eines Fotoautomaten sind zum Einen der günstige Preis. Zum Anderen, dass Sie die Fotos schnell zwischendurch in der Mittagspause oder abends beim Einkaufen machen können. Verständlich, viele Menschen werden einfach nicht gerne fotografiert und bringen das Thema lieber schnell hinter sich.
Doch machen Sie sich bewusst, dass nur ein professioneller Fotograf in der Lage ist, auf Ihre Persönlichkeit einzugehen. Das kann ein Automat nicht. Und Sie selbst kennen wahrscheinlich die Kriterien für ein professionelles Bewerbungsfoto auch nicht, oder? Dafür gibt es die Experten.
Entscheiden Sie sich unbedingt für die etwas zeitaufwändigere und kostenspieligere Variante, und machen Sie einen Termin bei einem Profifotograf aus. Zwar liegen die Preise der Fotografen teilweise weit auseinander, aber sparen Sie nicht am falschen Ende.
Stellen Sie sich vor, Sie benötigen ein Bewerbungsfoto für eine Management-Position in einem namhaften IT Unternehmen. Ihre Ausstrahlung, Ihre Körperhaltung, das Outfit, die Beleuchtung, das Setting und der Bildhintergrund spielen eine Rolle. Wie soll ein günstiger Fotograf, der unter Zeitdruck steht, innerhalb von wenigen Minuten ein sehr gutes Foto von Ihnen schießen? Das ist nahezu unmöglich.
Gehen Sie hingegen zu einem Profi, der sich auf Businessfotos spezialisiert hat, wird dieser sich viel mehr Zeit nehmen, um Sie kennenzulernen. Und er versucht zu verstehen, was Sie mit Ihrem Bewerbungsfoto aussagen möchten.
Wie findet man den passenden Fotografen?
Geben Sie bei Google “Fotograf” plus den Namen Ihrer Stadt ein, werden Sie unzählige Ergebnisse erhalten. Besser wird es, wenn Sie Ihre Suche auf “Businessfotograf” oder “Bewerbungsfoto” und den Stadtnamen einschränken. Schauen Sie sich die Bildbeispiele auf einer Handvoll Webseiten an, die Sie entweder nach Google-Ranking oder nach Entfernung auswählen.
Ganz wichtig: Prüfen Sie unbedingt, was der Fotograf an Leistungen angibt. Es gibt hier große Unterschiede. Ist ein Fotograf beispielsweise ein Multitalent und bietet ein buntes Potpourri an Leistungen an, die vom Passbild-, über Hochzeitsfoto- und Produktfoto-Shootings reichen? Dann ist Vorsicht geboten! Ein solcher Allrounder wird in der Regel nicht alles richtig beherrschen können.
Vergleichen Sie deshalb Fotografen, die sich auf Businessfotografie spezialisiert haben. Schnell werden Sie Unterschiede feststellen. Gehen Sie auch persönlich ins Gespräch mit dem Fotografen. Rufen Sie an und lassen Sie sich am Telefon beraten. Hierbei merken Sie, ob er versteht, was Sie wollen, ob er auf Sie eingeht und ob die “Chemie” zwischen Ihnen stimmt. Immerhin sollte der Profi das Können haben, Ihre beste Seite als Informatiker, SAP Consultant oder IT Systemadministrator hervorzuheben.
Was kostet ein Bewerbungsfoto vom Profi ungefähr?
Es gibt die alte Redewendung “Qualität hat ihren Preis”. Diese gilt auch bei Fotografen. Sie werden feststellen, dass die Unterschiede im Preissegment groß sind. Einige Fotostudios bieten Bewerbungsbilder für rund 30 Euro an. Dort bekommen Sie eine Art besseres Passbild, welches in zehn Minuten fertig ist.
Für Ihr Bewerbungsfoto in der IT Branche sollten Sie eher zu einem Profi gehen, der sich auf die Businessfotografie spezialisiert hat. Hier müssen Sie mit Preisen zwischen 80 und 300 Euro rechnen, manche nehmen auch mehr. Benötigen Sie ein Bewerbungsfoto, zum Beispiel als Informatiker oder Softwareentwickler, sind Sie mit rund 100 Euro für ein bis zwei Portraitfotos gut bedient.
Bei einem Bewerbungsfoto im Bereich Consulting empfehlen wir Ihnen etwas mehr zu investieren. Denn für solch eine Position sollten Sie mehr als ein Standard-Bewerbungsfoto abgeben. Werden Sie kreativ, indem Sie beispielsweise gemeinsam mit dem Profifotografen eine Beratungssituation inszenieren. So etwas kostet ungefähr 100 bis 200 Euro.
Sie bewerben sich für eine gehobene Position, beispielsweise als IT Leiter oder als Geschäftsführer? Dann erwartet man mehr als nur ein Portraitfoto! Wählen Sie gemeinsam mit dem Fotografen passende Locations und mehrere Outfits aus, die Sie in verschiedenen Situationen zeigen. Präsentieren Sie Ihre Kompetenzen, Ihre Persönlichkeit, Ihre Authentizität. Ein Bewerbungsfoto für Manager ist zeitaufwendig. Daher sollten Sie ein Budget von 200 bis 300 Euro und mehr einplanen.
Wie bereiten Sie sich auf das Bewerbungsfoto vor?
Bevor Sie zu Ihrem Termin beim Profifotografen gehen, müssen Sie sich über Ihr Outfit für das Vorstellungsgespräch im Klaren sein. Welche Kleidung passt zu Ihren angestrebten Job und zu Ihrer Person? Wie sieht der Dresscode im Unternehmen aus? Womit sehen Sie weder “underdressed”, noch “overdressed” aus? Machen Sie sich dazu ausreichend Gedanken und informieren Sie sich.
Generell gilt: Männer und Frauen sollten bei der Kleidung für das Bewerbungsfoto darauf achten, dass sie gedeckte Farben tragen. Das gilt für den Anzug beim Business Formal, genauso wie für das Oberteil beim Smart Casual. Grelle Farben lenken zu sehr von Ihrer Person ab und wirken oft aufdringlich. Zu viele Muster im Stoff sind unbedingt zu vermeiden, da diese zu unruhig wirken. Oder sie erzeugen den sogenannten Moiré Effekt auf dem Bewerbungsfoto, sodass das Muster einen Verwacklungseffekt aufweist.
Die Kleidung muss gut gebügelt und frei von Flecken sein. Gerade wenn Sie auf Ihrem Bewerbungsfoto ein weißes Hemd beziehungsweise eine weiße Bluse tragen möchten, ist penibel auf die Reinheit zu achten. Oft stellen sich Männern die Frage, ob Sie eine Krawatte tragen sollen. Die Antwort: Das hängt von Ihrer angestrebten IT Position sowie vom Unternehmen ab, bei dem Sie sich bewerben.
Falls Sie eine Krawatte beim Fotoshooting tragen, darf diese keine schrille Farbe haben! Denn Farben senden immer Signale aus. Und sie besitzen die Fähigkeit, Ihren Teint positiv, aber auch negativ zu unterstreichen. Wenn Sie sich unsicher fühlen, welche Farben zu Ihrem Hauttyp passen, oder wie Farben auf Betrachter wirken, dann lassen Sie sich in einem guten Bekleidungsgeschäft dazu beraten.
Wie wichtig sind Frisur und Make-up für ein Bewerbungsfoto?
Auf dem Bewerbungsfoto wird ihr Gesicht im Fokus stehen. Deshalb sollten Sie großen Wert auf Gesichtspflege legen. Männer müssen frisch rasiert sein, Frauen ein dezentes Make-up und unauffälligen Schmuck tragen. Bei auffälligen Hautunreinheiten dürfen auch männliche “Models” in die Make-up-Kiste greifen.
Achten Sie außerdem auf Ihre Frisur. Diese sollte nicht von Ihrem Gesicht ablenken. Männern mit Kurzhaarfrisur ist zu empfehlen, kurz vorher den Friseur aufzusuchen, damit der Haarschnitt aktuell ist. Und tragen Sie einen Bart, muss der gepflegt sein. Ein Drei-Tage-Bart gilt als No-Go und gehört abrasiert.
Frauen können sich bei Bedarf eine Frisur stecken lassen. Manchmal bieten Profifotografen eine Begleitung durch eine Visagistin während des Shootings an. Diese ist für das Make-up und die Frisur zuständig.
Es ist außerdem für Frauen und Männer gleichermaßen zu empfehlen, Tattoos möglichst mit Kleidung zu verdecken und auffällige Piercings zu entfernen.
Lächeln beim Bewerbungsfoto oder nicht?
“Darf ich auf dem Bewerbungsfoto lächeln oder muss ich ernst schauen?” - diese Frage stellen sich viele Bewerber.
Grundsätzlich sollten Sie auf Ihrem Bewerbungsfoto freundlich wirken. Das kann mit einem lockeren, geschlossenen Mund überzeugend sein, aber auch mit einem schönen, offenen Lächeln, bei dem Sie Ihre Zähne strahlen lassen. Je nach IT Job, auf den Sie sich bewerben, ist ein offenes Lächeln aber nicht notwendig oder gar unpassend.
Wenn Sie beispielsweise eine Führungsposition anstreben, ist es wichtig, dass Sie Selbstbewusstsein und Seriosität ausstrahlen. Das gelingt meistens besser mit einem starken Blick über die Augen, als über ein herzhaftes Lachen.
Was ist beim Fotoshooting noch zu beachten?
Bei einem professionellen Fotoshooting wird Ihnen der Fotograf Anweisungen geben, wie Sie sich zu bewegen und wie Sie Ihren Gesichtsausdruck zu verändern haben. Er wird Ihnen sicherlich auch sagen, dass Sie authentisch bleiben sollen. Damit ist gemeint, dass Sie beim Posing weder übertreiben, noch untertreiben. Und dass Sie auch nicht Ihren Ausdruck im Gesicht einfrieren müssen.
Fühlen Sie vor jeder Aufnahme in sich hinein, ob Sie sich noch in Ihrer Komfortzone bewegen, sich wohlfühlen und mit der gewünschten Pose identifizieren können. Reden Sie mit dem Fotografen darüber.
Beim Posing vor der Kamera ist es wichtig, eine aufrechte Körperhaltung zu wahren. Denn lassen Sie die Schultern hängen, wirkt das müde und wenig selbstbewusst. Außerdem verändert Ihre Körperhaltung auch Ihren Gesichtsausdruck.
Tipp: Vergessen Sie trotz Posing das Atmen nicht, ansonsten verkrampfen Sie sich!
Wichtig bei einem Fotoshooting ist auch das positive Mindset. Stellen Sie sich vor, dass Sie der einzig richtige Kandidat für den Posten sind; malen Sie sich aus, dass Sie den gewünschten IT Job sicher haben; denken sie daran, wie Sie Ihre Traum-Position als PHP-Entwickler, Scrum Master, Projektleiter oder SAP Berater ausführen. Das bringt ihr Gesicht zum Strahlen. Mimik sagt sehr viel über Ihre innere Haltung und Einstellung zu sich selbst aus.
Wie sollte der Fotograf Ihre Bilder bearbeiten?
Nach dem Fotoshooting werden Sie vielleicht gleich die Möglichkeit haben, sich die Bilder anzuschauen. Oder der Fotograf stellt Ihnen ein paar Tage später eine Auswahl an Ergebnissen als Übersichtsdokument - zum Beispiel per Cloud-Drive - zur Verfügung.
Haben Sie Ihre Favoriten ausgewählt, wird ein guter Fotograf Ihre Fotos nachbearbeiten. Sprechen Sie mit ihm darüber. Fragen Sie, wie er bei einer Bildbearbeitung vorgeht. Das Ergebnis nach einer Retusche und Tonwertkorrektur sollte immer besser sein als das Original. Es darf aber nicht bearbeitet aussehen. Ein Bewerbungsfoto für einen IT Job sollte immer natürlich wirken.
Wie verwenden Sie das Bewerbungsfoto?
Ist die Bildbearbeitung durch den Fotografen abgeschlossen und durch Sie abgesegnet, können Sie Ihr Foto verwenden. Fügen Sie es Ihrem Bewerbungsschreiben bei. Handelt es sich um eine Papierbewerbung, befestigen Sie Ihr Foto rechts oben auf Ihrem Lebenslauf oder alternativ auf dem Deckblatt, mit dem Sie Ihre Bewerbungsunterlagen ergänzen.
Und nutzen Sie Ihr IT Bewerbungsfoto für Ihre Bewerbungshomepage sowie für Ihr LinkedIn-Profil und für Ihren Xing-Account. Setzen Sie das Bild auch in fachspezifischen Foren, auf Ihrer Visitenkarte oder auf Ihrer Bewerbungshomepage ein. So erreichen Sie direkt einen Wiedererkennungseffekt und fallen positiv auf.
Bilder: Adobe Stock