Bewerben in Deutschland, Österreich und Schweiz: Das sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede
2023-09-19T08:21:00+02:00Wenn Sie sich in der DACH-Region einen Job suchen, müssen Sie bei Ihrer Bewerbung ein paar Feinheiten beachten. Unsere Tabelle zeigen Ihnen, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen.
Tipps für eine bessere Bewerbung im DACH-Raum
Jedes Jahr ziehen zehntausende Menschen von Deutschland nach Österreich oder in die Schweiz - und umgekehrt. Diese “Völkerwanderung” ist verständlich: Fachkräfte werden überall händeringend gesucht. Besonders als IT Experte hat man es derzeit leicht, einen lukrativen Job zu finden.
Obwohl die Mentalitäten, Gesetze und Lebensumstände im DACH-Raum (Deutschland, Österreich/Austria, Schweiz/Confoederatio Helvetica) recht ähnlich sind, gibt es natürlich einige Unterschiede. Diese Unterschiede zeigen sich zum Beispiel bei Bewerbungen. Damit Sie Ihre Chancen auf den ersehnten Job erhöhen, sollten Sie auf die Besonderheiten der Bewerbung im jeweiligen Land achten und darauf eingehen. Wir zeigen Ihnen hier die wichtigsten Besonderheiten und Unterschiede.
Hinweis: Die Anforderungen fallen nicht nur von Land zu Land, sondern auch von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich aus. So gelten für Start-Ups andere Kriterien als für große Konzerne. Unsere Tipps sind daher eher allgemein gehalten.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Bewerbung
Wir haben für Sie die Unterschiede der Bewerbungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in dieser Tabelle gegenübergestellt:
| Bewerbung in Deutschland | Bewerbung in Österreich | Bewerbung in der Schweiz |
Bewerbungsunterlagen | Die klassische Bewerbung besteht aus Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen. Manche Unternehmen wünschen sich zusätzlich noch ein Motivationsschreiben. Ein Bewerbungsfoto ist erwünscht. Es sollte professionell und sympathisch wirken. | Ihre Bewerbungsunterlagen (Anschreiben und Lebenslauf) sollten professionell und seriös gestaltet sein. Ein qualitativ hochwertiges Bewerbungsfoto ist ebenfalls wichtig. | Die Schweiz ist ein mehrsprachiges Land: Schreiben Sie Ihre Bewerbung in der Sprache der Stellenausschreibung (wenn Sie diese Sprache beherrschen). Das Bewerbungsschreiben (auch Begleitschreiben oder Motivationsschreiben) ist ein essenzieller Teil. |
Anrede | Sprechen Sie im Idealfall den persönlichen Ansprechpartner an. Diesen finden Sie normalerweise in der Stellenanzeigen. | Die Anrede im Anschreiben sollte förmlich verfasst sein. Nennen Sie den konkreten Ansprechpartner. Den akademischen Grad (nur Mag., Dipl.-Ing., Dr.) des Ansprechpartners sollten Sie in der Anrede nicht vergessen. | Eine persönliche Anrede ist wichtig. Erfragen Sie den Ansprechpartner im Unternehmen, wenn er nicht in der Stellenanzeige genannt wird. |
Fähigkeiten | Zeigen Sie Ihre Hard Skills und Soft Skills auf. Es ist in Ordnung, wenn Sie sich ein wenig in ein besseres Licht rücken. | Zeigen Sie Ihre Berufs- und Praxiserfahrung auf, aber übertreiben Sie es nicht. | Beschreiben Sie Ihre Fähigkeiten sachlich und ohne Übertreibungen. Bescheidenheit gilt in der Schweiz als wichtig. Belegen Sie Ihre Fähigkeiten durch Beispiele aus dem Berufsalltag |
Zeugnisse & Zertifikate | Zeugnisse, Zertifikate und andere Bescheinigungen gelten als wichtig und sollten als Anlage beigefügt werden. | Zeugnisse sind oft weniger wichtig als in Deutschland. | Beilagen wie Zeugnisse, Empfehlungsschreiben und Ihre EU-Staatsbürgerschaft sind wichtig. |
Gehaltsvorstellungen | Im Anschreiben sollten Sie in der Regel Ihre Gehaltsvorstellungen angeben. | Geben Sie Ihre Gehaltsvorstellungen an. Denken Sie daran, dass es in Österreich in der Regel 14 Monatsgehälter gibt. | Nennen Sie Ihren Gehaltswunsch, aber übertreiben Sie trotz des höheren Gehaltsniveaus nicht! |
Akademischer Grad | Akademische Grade (z.B. Dipl.-Ing., Dr., etc.) können Sie bei den Kontaktdaten angeben. | Geben Sie Ihren akademischen Grad an. In Österreich ist die Nennung von Titeln grundsätzlich üblich. | Akademische Titel sind in der Schweiz weniger relevant als in Deutschland oder Österreich. |
Hobbys und Interessen | Hobbys und Interessen werden nur erwähnt, wenn sie für die Stelle relevant sind. | Die Erwähnung von Hobbys und Interessen wird in österreichischen Bewerbungen gerne gesehen. | Es ist üblich und gern gesehen, Hobbys und Interessen im Lebenslauf anzugeben. Achten Sie darauf, dass die Hobbys zum Unternehmen passen. |
Besonderheiten | Deutsche Arbeitgeber legen viel Wert auf die deutsche Sprache, auch wenn das Arbeitsumfeld international ist. | In Österreich wird sehr viel Wert auf einen förmlichen Umgangston gelegt. Formulieren Sie Ihre Bewerbung mit bedacht und achten Sie darauf, nicht "zu dick aufzutragen".
| Beachten Sie auch die feinen Unterschiede in der Rechtschreibung und bei Formulierungen, zum Beispiel “ss” statt “ß”, "Nationalität" statt "Staatsangehörigkeit" oder “Zivilstand” statt “Familienstand”.
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Wie erstellt man eine passende Bewerbung für eine deutsche, österreichische oder schweizerische Stelle?
Der wichtigste Tipp ist: Machen Sie sich nicht verrückt! Wenn Sie beispielsweise deutscher Staatsbürger sind und schon zig Bewerbungen geschrieben haben, ist auch eine Bewerbung bei einem Unternehmen in der Schweiz oder in Österreich kein Hexenwerk.
Am besten lesen Sie sich zuerst ganz genau die interessantesten Stellenausschreibungen (beispielsweise in unserer IT Stellenbörse) genau durch. Beim “Abscannen” und Zwischen-den-Zeilen-Lesen erfahren Sie bereits sehr gut, was für das jeweilige Unternehmen wichtig und weniger wichtig ist. Erstellen Sie eine Bewerbung, indem Sie unter anderem die Tipps unseres allgemeinen Bewerbungsratgebers durchgehen.
Werfen Sie zum Schluss noch einen Blick auf unsere Checklisten mit den Besonderheiten. Passen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen entsprechend an und geben Sie ihnen den letzten Schliff. Wenn Sie an der einen oder anderen Stelle noch unsicher sind, fragen Sie in der Personalabteilung oder bei Ihrem Ansprechpartner nach.
Und: Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen! Die Unternehmen sehen schließlich an Ihren Kontaktdaten, dass Sie sich aus dem Ausland bewerben und daher mit manchen Gepflogenheiten nicht ganz vertraut sind.
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