Vorstellungsgespräch als Java-Entwickler: Diese 10 Fragen erwarten Sie

Bei Ihnen steht ein Bewerbungsgespräch als Java-Programmierer an? Wir helfen Ihnen bei der Vorbereitung: Diese Fragen könnte man Ihnen in Ihrem Vorstellungsgespräch als Java-Entwickler stellen.

Bleiben Sie “cool” bei Ihrer Bewerbung als Java Developer

In Deutschland und vielen anderen Ländern gibt es einen IT Fachkräftemangel. Besonders Softwareentwickler jeder Art sind bei großen wie auch kleinen Unternehmen sehr gefragt. Das heißt, Sie haben als Java-Entwickler beste Chancen, einen tollen und gut bezahlten Job zu finden.

Dazu kommt, dass Java zu den beliebtesten Programmiersprachen der Welt gehört. Verständlich, denn mit Java können Sie Webanwendungen, Apps und Games entwickeln, zudem Applikationen für TV-, Smart-Home- und IoT-Geräte. Diese Vielseitigkeit ist ein großer Pluspunkt.

Trotz der sehr guten Aussichten sollten Sie Ihre Bewerbung um einen Java-Job nicht auf die leichte Schulter nehmen! Bereiten Sie sich gut vor, besonders auf das Vorstellungsgespräch. Denn hinter manch einer harmlos klingenden Frage könnte eine tiefgehende Intention des Personalverantwortlichen stecken.

Wir zeigen Ihnen, auf welche Fragen Sie sich einstellen können:
 

“Warum sind Sie Java-Entwickler geworden?”

Recruiter möchten wissen, ob und wie konkret Sie Ihr Leben und Ihre Karriere planen. Sind Sie per Zufall zur Java-Programmierung gekommen, oder verfolgten Sie einen strategischen Plan? Hatten Sie zum Beispiel den Jugendtraum, in der Games-Entwicklung zu arbeiten? Oder war es schon immer Ihr Bestreben, eine App zu entwickeln?

Vielleicht haben Sie sich auch eine recht einfache Programmiersprache gesucht, mit der man gutes Geld verdienen kann? War das ihr Antrieb? Dann sollten Sie das nicht direkt sagen. Versuchen Sie stattdessen zu vermitteln, dass die Entwicklung mit Java oder die Arbeit in einer gewissen Branche Ihre Passion ist.
 

“Wie würden Sie Ihrer Oma den Job eines Java Developers erklären?”

Bei dieser Frage geht es nicht wirklich um Ihre Großmutter. Vielmehr steht die Oma als Sinnbild für Menschen, die keine Ahnung von Ihrem Beruf und Ihren Fähigkeiten haben. Die HR-Verantwortlichen möchten herausfinden, ob Sie einerseits ein klares Bild von Ihrem Job-Profil haben. Wissen Sie, was Ihren Beruf ausmacht und was die Besonderheiten des Berufsalltags sind?

Andererseits zeigen Sie mit Ihrer Antwort, ob Sie komplizierte Dinge einfach und verständlich erklären können - und das auch noch kurz und prägnant. “KISS - Keep It Simple & Smart”, das ist ein Credo der Softwareentwicklung. Wenn Sie das verinnerlicht haben, können Sie leicht auf die Frage eingehen.
 

“Was entwickeln Sie am liebsten mit Java?”

Mit Ihrer Antwort zeigen Sie, ob Sie sich spezialisiert haben, oder ob Sie offen für jede Herausforderung sind. Was gilt als besser - Spezialist oder Generalist? Das lässt sich nicht pauschal sagen. 

Zum einen gefällt es Unternehmen, wenn ihre Mitarbeiter über ein T-Shaped-Profil verfügen und “open minded” Ihre Aufgaben erledigen. Zum anderen gibt es in der IT Welt immer mehr Fachgebiete, für die Sie ein ganz spitzes Wissen benötigen. 

Versuchen Sie deshalb bereits aus der Stellenausschreibung heraus zu lesen, was für die Position am ehesten gewünscht ist. Und gestalten Sie dann entsprechend Ihre Antwort auf die Frage “Was entwickeln Sie am liebsten mit Java?”
 

“Welche Script- und Programmiersprachen beherrschen Sie noch?”

Dass Sie “nur” Java beherrschen, ist manchen Unternehmen zu wenig. Sie hätten gerne die “eierlegende Wollmilch-Sau” - also einen Allrounder, der mehrere Programmiersprachen und Technologien beherrscht. Zu Ihrem Tech-Stack könnten neben Java noch XML, MySQL und JavaScript gehören, auch Erfahrungen mit Docker, Kubernetes und Jenkins sind gern gesehen.

Oft schreiben Firmen keine expliziten Java-Entwickler-Stellen aus, sondern Positionen für Full Stack Developer. Wenn Sie sich auf solch einen Job bewerben, ist klar: Sie müssen wie ein Schweizer Taschenmesser diverse Hard Skills mitbringen. Möchten Sie beispielsweise als E-Commerce-Entwickler arbeiten, sollten Sie fit in der Frontend- und Backend-Entwicklung sein.
 

“Wie sichern Sie Ihre Java-Entwicklungen ab?”

Je digitaler unsere Welt wird, desto unsicherer ist sie. Denn schlecht abgesicherte IT Systeme sind ein gefundenes Fressen für Hacker und Cyberkriminelle. Dementsprechend gilt es als eminent wichtig, dass Sie beim Coden gleich an die Sicherheit denken und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Der Recruiter oder ein anwesender Teamleiter möchte erkennen, dass Sie IT-Security ernst nehmen. Zeigen Sie, dass Sie sich mit dem Thema beschäftigen und führen Sie Beispiele an, wie Sie Ihre Anwendungen sicherer gestalten.

“Was machen Sie, wenn Ihre Applikation unbedingt fertig werden muss, Sie aber noch Mängel hat?”

Eine kritische Frage! Sie müssen mit Ihrer Antwort zeigen, wie Sie unter Druck reagieren und wie Sie mit Kompromissen umgehen. Denn: Kein Programmierer möchte eine Software mit “Bugs” veröffentlichen. Doch manchmal ist es einfach nicht möglich, ein fehlerfreies oder gar perfektes Ergebnis abzuliefern. Zudem sind Sie als angestellter Programmierer weisungsgebunden. 

Machen Sie somit klar, dass Sie zwar gerne das Für und Wider diskutieren, sich aber am Ende an die Vorgaben Ihres Vorgesetzten oder Kunden halten. Trotzdem können Sie darauf bestehen, dass Ihre Bedenken im Bezug auf eine verfrühte Veröffentlichung schriftlich festgehalten werden.
 

“Wie würden Sie dieses Problem lösen?”

Ist ein Senior Developer oder ein IT Leiter beim Vorstellungsgespräch anwesend, möchte er sicherlich testen, wie gut Ihre Java-Kenntnisse sind. Er denkt sich dazu eine knifflige Aufgabe aus und bittet Sie darum, sie zu lösen.

Präsentieren Sie spontan eine Lösung. Diese muss nicht perfekt sein. Am Ende kommt es darauf an, wie Sie das Problem analysieren und wie ein möglicher Lösungsweg aussehen würde. Gerne können Sie mit dem anwesenden Experten darüber diskutieren, aber beharren Sie nicht zu sehr auf Ihren Vorschlag.
 

“Wie sehen Sie die Zukunft von Java?”

Machen Sie sich Gedanken über “ihre” Programmiersprache? Informieren Sie sich über Trends und Veränderungen? Oder beschäftigen Sie sich mit Alternativen, um zweigleisig fahren zu können? 

Als Java-Experte sollten Sie eine fachkundige Meinung haben und die Frage leicht beantworten können. Wenn Sie mit “Ich habe keine Ahnung” oder derartigem reagieren, wirft das kein gutes Licht auf Sie.
 

"Wo und wie informieren Sie sich über Fachthemen?”

Die IT Welt ist extrem schnelllebig. Einige Technologien kommen und gehen in Windeseile, ständig gibt es etwas Neues. Deshalb sollten Sie als Java-Programmierer stets “up to date” sein. Ein Leben lang zu lernen und zu experimentieren, das gehört zu Ihrem Job dazu. Sie haben sich fortwährend zu informieren und weiterzubilden.

Mit der Frage möchte Ihr Gegenüber wissen, ob Sie wirklich wissbegierig und an der Java-Entwicklung interessiert sind. Und man möchte auch herausfinden, ob Sie gerne englischsprachige Websites, Foren, Bücher und Videos zum Thema konsumieren. Denn Englisch gehört in der Programmierung einfach dazu.
 

“Was war bisher Ihre schwierigste Aufgabe? Wie haben Sie diese bewältigt?”

Recruiter gehen in Vorstellungsgesprächen häufig nach der STAR-Methode vor. STAR steht für “Situation, Task, Action & Result”. Anders ausgedrückt: Man möchte herausfinden, wie Sie Probleme anpacken. Dabei geht es weniger um die fachliche Lösung wie in Frage 7, sondern um Ihr allgemeines Verhalten in stressigen oder schwierigen Situationen.

Ebenso versuchen die Personalverantwortlichen zwischen den Zeilen zu lesen, sprich: Trumpfen Sie stark auf und schmücken Sie sich eventuell mit fremden Federn? Oder zeigen Sie sich eher bescheiden, aber trotzdem überzeugend?
 

Fazit

Die hier genannten Fragen sind Beispiele. Es ist wahrscheinlich, dass man Ihnen in Ihrem Bewerbungsgespräch nur ein paar davon stellt. Darüber hinaus erwarten Sie auch Fragen, die sich weniger konkret mit Java-Entwicklung beschäftigen. So möchten Recruiter unter anderem wissen, wie Ihre Gehaltsvorstellungen aussehen, wann Sie mit Ihrem Job anfangen könnten und warum Sie sich bei dem Unternehmen beworben haben. 

Noch ein Tipp zum Schluss: Seien Sie nicht passiv! Sie dürfen gerne selbst Fragen im Vorstellungsgespräch anbringen. Doch achten Sie darauf, dass Sie keine No-Go-Fragen wie “Muss ich unbedingt im Team arbeiten?” oder “Haben Sie keine bessere Position für mich?” stellen.

Bilder: Adobe Stock