Warum sich für Sie eine Ausbildung zum Fachinformatiker lohnt

fachinformatiker mit laptop und fragendem Gescihtsausdruck

Viel Abwechslung, spannende Herausforderungen und tolle Jobaussichten: Eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker bietet einige Vorteile. Wir fassen zusammen, was den Lehrberuf so besonders macht und wo es Hürden gibt.

Fachinformatiker: Ein toller Beruf ohne Studium

Wussten Sie, dass man für einen Job in der IT nicht zwangsläufig studiert haben muss? Aktuell gibt es mehrere IT-Lehrberufe, über die Sie ebenso eine attraktiv bezahlte Stelle als Web-Entwickler oder als Systemadministrator finden.

Zum Beispiel können Sie eine staatlich anerkannte Ausbildung als Fachinformatiker antreten. Der Computer Science Expert, so die englische Bezeichnung, erlernt ein breites Spektrum an Fähigkeiten, die in der Informationstechnologie und bei der Digitalisierung von Unternehmen wichtig sind.

Welche Voraussetzungen Sie für die Ausbildung erfüllen müssen, was die Inhalte sind, wie Ihre spätere Jobaussichten aussehen und mehr, klären wir in diesem Beitrag.
 

Was ist ein Fachinformatiker?

Genau genommen gibt es nicht den Fachinformatiker. Aktuell können Sie zwischen vier Spezialisierungen wählen. Das sind:

  • Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung

  • Fachinformatiker für Systemintegration

  • Fachinformatiker für digitale Vernetzung

  • Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse
     

Das Berufsbild des Fachinformatikers ist recht jung. Es entstand 1997 zusammen mit dem IT Systemelektroniker, IT Systemkaufmann und Informatikkaufmann.

Ursprünglich gab es nur den Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und den Fachinformatiker für Systemintegration. Im Jahr 2020 kam es zu einigen Veränderungen: die Lehrinhalte wurden verändert, zudem schuf man zwei neue Fachgebiete (Digitale Vernetzung und Daten- und Prozessanalyse).
 

Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Fachrichtungen?

Zwischen den vier Spezialisierungen wie auch den anderen IT Ausbildungsberufen gibt es einige inhaltliche Überschneidungen. Zum Beispiel erhalten alle Lehrlinge die gleichen Basisqualifikationen. “Die gemeinsamen Inhalte [...] stellen das grundlegende Handwerkszeug einer IT Fachkraft dar. Nur auf Basis dieser Kompetenzen ist ein flexibler Einsatz in und eine Zusammenarbeit über verschiedene IT Arbeitsbereiche in einem professionellen Rahmen möglich”, erklärt die IHK Rheinhessen den Ansatz.

So müssen die Azubis in der sogenannten Gestreckten Abschlussprüfung im Bereich ”Einrichten eines IT gestützten Arbeitsplatzes” nachweisen, dass sie einen zielgruppengerechten Kundenbedarf ermitteln, passende Software auswählen, beschaffen und konfigurieren können.
 


Während der Ausbildung erhalten die Azubis zunehmend fachspezifisches Wissen und praktisches Know-how vermittelt. Das bedeutet:

  • Der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung wird ein Spezialist für die Konzeption und Prorammierung von Software-Anwendungen.

  • Als Fachinformatiker für Systemintegration betreuen Sie die Konzeption, Umsetzung und Administration von IT Systemen.

  • Der Fachinformatiker für digitale Vernetzung plant und betreibt vernetzte Systeme.

  • Die Analyse von Arbeits- und Geschäftsprozessen steht im Fokus des Fachinformatikers für Daten- und Prozessanalyse.

Wie läuft die Ausbildung ab?

Bei allen neuen IT Berufen handelt es sich um eine Ausbildungen nach dem dualen System: Als Lehrling verbringen Sie Ihre Zeit in der Berufsschule und Ihrem Ausbildungsbetrieb. In der Berufsschule liegt der Fokus auf den theoretischen Inhalten, im Unternehmen erlernen Sie das praktische Wissen. Und Sie erleben, wie Ihr zukünftiger Job in der Realität abläuft.

Die reguläre Ausbildungszeit beträgt drei Jahre. Sie können Ihre Lehrzeit auf zweieinhalb oder sogar zwei Jahre verkürzen. Hierfür müssen Sie eine allgemeine Hochschulreife (“Abitur”) als Schulabschluss, besonders gute Noten während der Ausbildung und/oder eine Verkürzungszustimmung Ihres Betriebs vorweisen.

Die Berufsausbildung lässt sich unter gewissen Voraussetzungen unterbrechen. Zum Beispiel für betriebliche Praktika, losgelöst von Ihren eigentlichen Ausbildungsinhalten. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, den Fachinformatiker an einer Fachhochschule mit einem Studium zu verbinden.

Genaue Informationen zum Ablauf und den vermittelten Inhalten erhalten Sie in der Fachinformatikerausbildungsverordnung (FIAusbV).


Welche Voraussetzungen müssen Sie mitbringen?

Sie interessieren sich für Computer und blicken gerne hinter die Kulissen von IT Systemen? Schrauben Sie gerne Ihre eigenen PCs zusammen und programmieren Anwendungen? Sind Sie ein echter “Digitalo”, der gerne am Laptop arbeitet und viel im Internet unterwegs ist? Oder sind sie ein leidenschaftlicher Gamer? Dann erfüllen Sie ein paar essentielle Grundvoraussetzungen für eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Denn als angehender IT Spezialist müssen Sie Technik und Digitalisierung leben und lieben.

Darüber hinaus sollten Sie fit in Mathematik sein und gerne komplizierte (Rechen-)Aufgaben lösen. Auch gute Noten in Englisch werden erwartet, da die Kommunikation in der Informationstechnologie oft in dieser Fremdsprache abläuft.

Apropos Noten: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Doch Sie sollten mindestens einen mittleren Bildungsabschluss (“Realschule”) oder eine ähnliche Qualifikation vorweisen können, wenn Sie sich bei einem Ausbildungsbetrieb bewerben. Rund zwei Drittel aller Fachinformatik-Azubis haben eine abgeschlossene Hochschulreife, so eine Erhebung aus dem Jahr 2019.
 


Neben den Hard Skills müssen Sie auch mit Soft Skills wie Durchhaltevermögen, Kreativität, Lernbereitschaft und Teamfähigkeit punkten. Das ist wichtig, da auf Sie in der Ausbildung wie auch im späteren Berufsleben tagtäglich neue Herausforderungen warten. Zugleich verändert sich die IT Branche fortwährend und mit einer schnellen Taktung. Da müssen Sie stets bestrebt sein, am Puls der Zeit zu bleiben - ansonsten verlieren Sie schnell den Anschluss.
 

Wo arbeiten Fachinformatiker? Wie sind ihre Jobaussichten?

Als ausgebildeter IT Experte finden Sie in nahezu allen Wirtschaftsbereichen und Branchen sowie im öffentlichen Dienst eine Anstellung. Sie arbeiten in Startups, in Agenturen, mittelständischen Unternehmen und in Großkonzernen. Eben überall, wo tiefgreifende Kenntnisse in Sachen IT, EDV und Digitalisierung benötigt werden.

Da in Deutschland und zahlreichen weiteren Ländern ein immenser Fachkräftemangel vorherrscht, sind Ihre Jobaussichten sehr gut. Zudem gilt der Beruf als zukunftssicher, da die Verbreitung von digitalen Systemen stark zunimmt.

Fachinformatiker für Systemintegration sowie die Fachinformatiker für digitale Vernetzung sind gefragte Leute beim Aufbau und der Wartung von IT Landschaften. Diese sind in kleinen sowie auch großen Unternehmen vorzufinden. Als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung können Sie sich auf die zahlreich ausgeschriebenen Software-Development-Jobs bewerben. Und als Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse finden Sie beispielsweise im Bereich E-Commerce oder Big Data Ihre Profession.

Suchen Sie einen Job, der Ihren Qualifikationen als Fachinformatiker entspricht? In unserer IT Stellenbörse finden Sie zahlreiche, spannende Stellenangebote.
 

Wie steht’s mit den Karrierechancen? Wie sieht das Gehalt aus?

Auch hier sieht es für Sie rosig aus. Mit Fleiß und Wissen stehen Ihnen viele Türen offen. Wenn Sie Ihr Know-how mit Schulungen und Fortbildungen erweitern, können Sie zum Software und Solution Developer, IT Systems Manager oder Projektleiter aufsteigen.

Zuerst müssen Sie jedoch Ihre Lehre absolvieren. Hier erhalten Sie in der Regel eine Ausbildungsvergütung von rund 1.000 Euro pro Monat. Die genaue Entlohnung hängt von der Branche und Ihrem Ausbildungsbetrieb ab.

Laut der Webseite Ausbildung.de liegt der Durchschnittslohn eines Fachinformatikers im ersten Lehrjahr bei 1.050 Euro brutto. Mit jedem Jahr steigt das Gehalt.
 


Auch nach Ihrem Abschluss winkt eine gute Entlohnung. Das typische Einstiegsgehalt eines Fachinformatikers liegt bei zirka 2.000 Euro pro Monat, in manchen Unternehmen sind es bis zu 2.500 Euro.

Bilden Sie sich in den kommenden Jahren regelmäßig fort, steigt Ihr durchschnittliches Monatsgehalt auf zirka 3.000 Euro an. Arbeiten Sie sich weiter hoch, sind 4.000 Euro und mehr drin.

Fazit

Möchten Sie als Informatiker arbeiten, doch scheuen Sie die Herausforderungen eines Studiums? Dann sollten Sie über eine Ausbildung als Fachinformatiker nachdenken!

Schon während der Lehre warten spannende Herausforderungen auf Sie. Und auch danach wird es sicherlich nicht langweilig: Es gibt kaum einen Berufszweig, der dynamischer als die IT Branche ist!

Bilder: Adobe Stock, IHK Rheinhessen, Berufe.net / Arbeitsagentur