Berufsbild Informatiker: Deshalb sind Informatik-Jobs so spannend und zukunftssicher

Als Informatiker sind Sie derzeit sehr gefragt. Und Sie haben sehr viele Möglichkeiten, einem vielseitigen Beruf nachzugehen. Warum? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was macht ein Informatiker?

Vereinfacht ausgedrückt ist ein Informatiker eine Fachkraft, die im Bereich der Informatik, Informationstechnologie (IT), Elektronische Datenverarbeitung (EDV) oder Informations- und Telekommunikation (ITK) arbeitet. Häufig wird der Begriff “Informatiker” mit “Softwareentwickler” oder “Programmierer” gleichgesetzt, was inhaltlich nicht ganz stimmt. Denn die Informatik deckt viel mehr Bereiche als die Entwicklung von Software-Code ab.
 

Was ist ein Wirtschaftsinformatiker oder Bioinformatiker?

Da die Informatik ein Themengebiet ist, das zunehmend breiter wird, entstehen fortlaufend neue Spezialisierungen - und damit Studiengänge, Ausbildungsberufe und IT Jobs. Zudem kommt es zu Verschmelzungen von verschiedenen Fachgebieten.

Als Wirtschaftsinformatiker haben Sie beispielsweise ein Bachelor- oder Master-Studium zu meistern, bei dem Informatik und Wirtschaftswissenschaften verbunden werden. Damit sind Sie bestens gerüstet für eine Stelle in einem Unternehmen.

Spezialisieren Sie sich auf Bioinformatik, befassen Sie sich unter anderem mit Informatik, Mathematik, Statistik und Biologie. Zu Ihren Tätigkeitsfeldern gehört zum Beispiel die Analyse von Protein- und DNA-Strukturen, unterstützt von IT Systemen.
 

Was sind die Aufgaben und Tätigkeiten eines Informatikers?

Ihre Aufgaben hängen unter anderem von Ihrer Ausbildung oder Studium, Ihrem Fachgebiet, Ihrer Branche und dem Unternehmen ab, bei dem Sie arbeiten. Hier ein paar exemplarische Tätigkeiten:
 

Geschäftsprozessanalyse
Sie analysieren die Prozesse eines Unternehmens, um die IT Anforderungen zu verstehen. Danach entwickeln Sie passende Lösungen, welche die Geschäftsziele unterstützen.
 

Softwareentwicklung
Sie konzipieren und entwickeln Software-Anwendungen, beispielsweise für Apps, Onlineshops oder SaaS-Tools. Im Bereich der Programmierung gibt es zig Spezialisierungen, so können Sie als Softwarearchitekt, Frontend-/Backend-Programmierer oder als Full Stack Developer arbeiten.
 

Datenanalyse
Sie nutzen Statistik- und Analyse-Tools, um große Datenmengen zu analysieren. Als Data Scientist generieren Sie daraus Informationen für die Verbesserung von Geschäftsprozessen oder für die Entwicklung neuer Produkte.
 

IT Implementierung
Sie entwickeln Konzepte, wie neue IT Systeme in bestehende Infrastrukturen integriert werden können, um eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten. Zudem managen Sie die Umsetzung der IT Implementierung.
 

IT Administration
Sie betreuen und aktualisieren als Systemadministrator bestehende IT Systeme, um deren Funktionalität zu verbessern und die Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Dementsprechend müssen Sie über ein breites Hardware- und Software-Wissen verfügen.
 

Netzwerk- und Systemsicherheit
Als IT Security Experte arbeiten Sie an der Sicherheit von IT-Systemen und Netzwerken, indem Sie potenzielle Bedrohungen erkennen - beispielsweise als Penetration Tester. Auch Maßnahmen wie die Systemhärtung oder das Untersuchen von Vorfällen als IT Forensiker fallen in dieses Fachgebiet der Informatik.
 

IT Management
Sie streben eine Karriere im höheren Management an? Kein Problem. Als IT Manager arbeiten Sie im Projektmanagement oder als IT Leiter mit Budget- und Personalverantwortung.
 

Beratung
IT Consultant-Stellen und SAP Berater Jobs gehören ebenso zur Informatik. In diesen stehen Sie Unternehmen zur Seite, um neue Systeme zu konzipieren, bestehende zu verbessern oder um IT Innovationen zu erschaffen.
 

Wie wird man Informatiker?

Als gut bezahlte Informatik-Fachkraft benötigen Sie in Deutschland, Österreich, in der Schweiz und in vielen anderen Ländern mindestens eine IT Ausbildung. So können Sie unter anderem eine Lehre als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder Fachinformatiker für digitale Vernetzung absolvieren.

Ebenso möglich ist ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität. Wie erwähnt, gibt es mittlerweile verschiedene Spezialisierungen neben dem reinen Informatik-Studium. In der Regel studieren Sie mindestens drei bis vier Jahre, um einen staatlich anerkannten Abschluss zu erhalten.

Zudem haben Sie sehr gute Chancen als Quereinsteiger ohne Ausbildung und Studium im IT Bereich. Hierfür müssen Sie aber viel Leidenschaft und im Idealfall Praxiserfahrung mitbringen. Diese Voraussetzungen erlangen Sie beispielsweise als Hobby-Programmierer, Freelancer und mit speziellen Fortbildungen.
 

Welche Fähigkeiten benötigt ein Informatiker?

So vielfältig wie die Fachgebiete fallen die erforderlichen Hard Skills aus. Ein paar Beispiele:

Sehr gut wäre es, wenn Sie über ein sogenanntes T-Shaped-Profil verfügen. Das bedeutet, Sie kennen sich mit mehreren Fachgebieten gut bis sehr gut aus. Auch Nischen-Kompetenzen wie das Beherrschen von Cobol und Fortran können ein Vorteil sein.

Bei den Soft Skills gehören Teamfähigkeit, Offenheit, Flexibilität, Belastbarkeit, Zielorientierung und Kommunikationsfähigkeit zu den wichtigsten IT Kompetenzen. Möchten Sie als Programmierer oder Datenanalyst arbeiten, sollten zudem ein erstklassiges mathematisches Verständnis haben und gerne logisch denken. 
 

Wie viel verdient man als Informatiker?

Das Einkommen von Informatikern hängt von verschiedenen Faktoren ab - zum Beispiel von Ihrer Ausbildung, Ihren Zertifikaten, Ihrer Spezialisierung und Ihrer Erfahrung. Die Region, die Branche und die Größe Ihres Arbeitgebers beeinflussen zusätzlich Ihr Einkommen.

Generell kann man aber sagen, dass Sie als Informatiker ein gutes bis sehr gutes Gehalt verdienen. Ihr Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei etwa 40.000 bis 50.000 Euro brutto im Jahr. Mit wachsender Berufserfahrung und Qualifikation kann Ihr Gehalt auf 80.000 Euro brutto und mehr anwachsen. In leitenden Positionen und bei großen Unternehmen sind Gehälter im sechsstelligen Bereich möglich. 
 

Wie sehen die Karrierechancen im Bereich Informatik aus?

Da Sie sich in einem wachsenden und zukunftsträchtigen Berufsfeld befinden, haben Sie beste Job- und Karriere-Aussichten. Schon heute herrscht ein gewaltiger Fachkräftemangel vor. Das wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren nicht ändern. 

Mit einer guten Qualifikation und ausreichend Berufserfahrung können Sie in der IT Branche schnell Karriere machen und in höhere Positionen aufsteigen. Hilfreich ist es dabei, wenn Sie alle paar Jahre Ihren Arbeitgeber wechseln, um neue Einblicke zu erhalten. Ein häufiger Jobwechsel stellt somit für einen Informatiker kein Manko dar.
 

Wie bewirbt man sich als IT Spezialist?

Trotz Fachkräftemangels und hoher Nachfrage nach Informatikern sollten Sie die Jobsuche nicht auf die leichte Schulter nehmen. Treten Sie stets so professionell wie möglich auf, um Ihren Traumjob zu ergattern.

So ist es unter anderem ratsam, Ihr LinkedIn-Profil zu optimieren, eine positive E-Reputation aufzubauen und mit einem professionellen Bewerbungsfoto zu punkten. Mehr Tipps erhalten Sie in unserem IT Bewerbungsratgeber.

Viel Erfolg!

Bilder: Adobe Stock, Bitkom