Top-Karrierenetzwerke und Plattformen, um als IT Experte einen neuen Job zu finden

Denken Sie darüber nach, Ihre aktuelle Stelle zu kündigen? Spielen Sie mit dem Gedanken, sich vielleicht in ein paar Monaten einen neuen Arbeitgeber zu suchen? Oder möchte Sie eher passiv sein und abwarten, ob Sie von Recruitern und Headhuntern angesprochen werden? In allen drei Fällen sind Business-Netzwerke und Communities für IT Experten eine sehr gute Unterstützung für Ihre Pläne.

Ihr Vor- und Nachteil: Derzeit gibt es eine breite Palette an Angeboten. Wir stellen Ihnen die bekanntesten und wichtigsten Karriere-Plattformen vor.
 

Xing: Der deutsche Vorreiter

Die 2000er-Jahre waren eine Hochzeit der Internet-Pioniere. Die ersten großen sozialen Netzwerke wie Facebook, MySpace, StudiVZ und viele andere gingen an den Start. Auch OpenBC war mit dabei. OpenBC gibt es im Gegensatz zu manch anderen immer noch. Nur heute heißt die Seite nicht mehr Open Business Club, sondern Xing.

Xing war viele Jahre lang das einzige nennenswerte, große Business-Netzwerk im deutschsprachigen Raum. Rund 19 Millionen Nutzen hat es heute in Deutschland, Österreich und in der Schweiz (Stand: Januar 2021).

In seiner frühen Phase funktionierte Xing lediglich wie eine digitale Visitenkartenbox, um Geschäftskontakte zu sammeln. Mittlerweile bietet das Social Network viel mehr, zum Beispiel:

• Es lassen sich News und Bilder teilen
• In Foren, den “Gruppen”, tauschen Sie sich mit anderen Profis aus
• Mit Xing Events promoten Sie Veranstaltungen

Zudem fokussiert sich die New Work SE, die Firma hinter Xing, zunehmend auf die Job-Vermittlung. Das deutsche Karrierenetzwerk steht aktuell bei Recruitern hoch im Kurs. Im Umkehrschluss bedeutet das: IT Profis, die eine neue Stelle suchen, sollten ein gepflegtes Xing-Profil haben, um gefunden zu werden.

Für eine intensive und detaillierte Jobsuche sollten Sie einen kostenpflichtigen Premium-Tarif abschließen. Der kostet regulär rund 10 Euro im Monat.
 

LinkedIn: Der internationale Platzhirsch

Xing (Gründung: 2004) und LinkedIn (2003) sind ungefähr gleich alt, doch in den ersten Jahren spielte LinkedIn eine untergeordnete Rolle im DACH-Raum. Das änderte sich unter anderem mit der Einführung einer deutschen Seite.

2016 übernahm Microsoft das einstige Start-up für über 26 Milliarden US-Dollar und investierte weiteres Geld, um das Wachstum voran zu bringen. Das Ergebnis: LinkedIn ist in rund 200 Ländern verfügbar und hat über 660 Millionen User. Davon wohnen 16 Millionen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.

Die Corona-Pandemie gab dem Karrierenetzwerk einen Push. Viele User laden seitdem fleißig Fotos und Videos hoch, erstellen lange Artikel und Umfragen, um mit ihren Kontakten digital vernetzt zu bleiben. Das alles sorgt für Interaktion und bindet die User an LinkedIn.

Wie Xing bietet LinkedIn eine eigene Stellenbörse. Um von den Personalverantwortlichen besser gesehen zu werden, empfiehlt sich eine Premium-Mitgliedschaft. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Tarifen (Premium Career, Premium Business etc.), die bei zirka 10 Euro im Monat beginnen.
 

Stack Overflow: Die Programmierer-Community

“Empowering the world to develop technology through collective knowledge” - das ist die Mission von Stack Overflow. Die Website wurde 2008 gestartet und konzentriert sich auf Q&A (Questions & Answers) für Software-Entwickler. Über 20 Millionen Fragen haben sich bis heute auf Stack Overflow angesammelt, über 100 Millionen Programmierer und IT Experten besuchen die Seite jeden Monat.

Mit Stack Overflow for Teams bietet das US-Unternehmen eine Collaboration-Lösung für kleine und große Unternehmen an. Diese lässt sich beispielsweise in Tools wie Slack, Microsoft Teams und Jira integrieren. Darüber hinaus wartet Stack Overflow mit einer internationalen Jobbörse auf. Diese fokussiert sich auf Developer-Jobs, Designer, Data Scientists oder Systemadministratoren werden ebenfalls fündig.

Die Nutzung der Community wie auch der Jobbörse sind kostenlos. Nicht nur deswegen ist Stack Overflow bei Entwicklern mit guten Englischkenntnissen sehr beliebt.
 

Truffls: Die Singlebörse unter den Karriereseiten

Möchten Sie Ihren zukünftige Stelle so einfach wie einen neuen Partner finden? Dann könnte die deutsche App Truffls für Sie interessant sein. Diese trägt die markante Beschreibung “Tinder für Jobs”. Denn wie bei der Singlebörse swipen Sie auf Ihrem Smartphone die Job-Angebote durch. Mit einem Wisch kommt ein “Match” mit einem Unternehmen zustande.
 

Hinter Truffls steckt ein Berliner Start-up, das seine gleichnamige App 2014 launchte. Seitdem wuchs das junge Unternehmen rasant. Mit seinen rund 500.000 Nutzern bezeichnet sich Truffls selbst als “Deutschlands Marktführer im Mobile Recruiting”.

Der Einstieg gestaltet sich für Sie ganz einfach: Ihr Bewerbungsprofil erstellen Sie von Hand oder die App nutzt Ihr Xing- bzw. LinkedIn-CV. Die Kommunikation mit Ihren potenziellen neuen Arbeitgebern erfolgt über einen Chat. Das alles ist für Sie als Jobsuchender kostenlos.
 

Plattformen für Freelancer

Planen Sie, Ihre Festanstellung zu kündigen, um sich selbstständig zu machen? Dann finden Sie als Programmierer und IT Profi derzeit eine sehr gute Marktlage vor. Dank des Fachkräftemangels sind Firmen jeder Größer auf der Suche nach Freelancern, die sie kurz- und langfristig unterstützen.

Um passende Aufträge und Projekte zu finden, können Sie Ihre Leistungen auf einer Freelancer-Plattformen anbieten. Davon gibt es jede Menge. Von Freelance.de, Freelancer.com und Freelancermap über Gulp, Fiverr und Upwork bis hin zu Guru, Twago und Malt haben Sie eine vielseitige Auswahl.

Wenn Sie dagegen weiterhin fest angestellt arbeiten möchten, finden Sie in der IT Jobbörse von Ratbacher zahlreiche spannende Positionen für Informatiker. 
 

Welches Karriere-Netzwerk ist am besten?

Diese Frage lässt sich schwer beantworten. Jede Plattform und Community besitzt ihre eigenen Stärken und Schwächen. Darüber hinaus müssen Sie Ihre eigenen Anforderungen abklären: Welche Art von Job suchen Sie? Wie wichtig sind Ihnen die Sprache der Seite und die Nutzerfreundlichkeit?

Deshalb unser Rat: Experimentieren Sie mit verschiedenen Karrierenetzwerken und -Plattformen. Ihr Motto sollte beispielsweise nicht “Xing oder LinkedIn” lauten, sondern “Xing und LinkedIn”! Besonders die beiden beruflichen Netzwerke spielen im deutschsprachigen Raum eine wichtige Rolle. Viele Personalverantwortlichen sind hier unterwegs, um nach neuen Fachkräften zu suchen.
 

Tipps für mehr Erfolg in Job-Netzwerken

Die Basis für Ihre Job-Suche ist ein aussagekräftiges und aktuelles Profil. Laden Sie ein professionelles Bild von sich hoch, geben Sie Ihre Spezialgebiete an, und füllen Sie Ihren Lebenslauf - das CV, Curriculum Vitae - aus. In unseren Ratgebern “So verbessern Sie Ihr Xing-Profil für die Jobsuche” und “LinkedIn-Profil für die Bewerbung optimieren” zeigen wir auf, wie Sie einen erstklassigen Ersteindruck hinterlassen.

Mit einem Profil ist es in der Regel nicht getan. Um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten, sollten Sie netzwerken: Verknüpfen Sie sich mit Geschäftskontakten, diskutieren Sie in Foren bzw. Gruppen mit, und veröffentlichen Sie Beiträge! Das Networking hilft Ihnen bei LinkedIn und Xing, mehr Sichtbarkeit zu erhalten. Und das sogenannte Social Selling unterstreicht Ihre Positionierung, beispielsweise als erfahrener PHP-Programmierer oder Full Stack Developer.

Darüber hinaus sollten Sie auch außerhalb der Karriere-Netzwerke und Plattformen Ihre Spuren im Netz hinterlassen. Sprich: Arbeiten Sie an Ihrer E-Reputation, indem Sie vielleicht einen IT Blog oder einen Podcast für Programmierer starten. 

Bilder: Adobe Stock, Statista, Truffls