Künstliche Intelligenz: Warum KI die Job-Aussichten von IT-Experten pusht

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KI-Anwendungen setzen sich durch. Sie verändern die Welt und sorgen für einen großen Umbruch. Einer, von dem besonders Entwickler und IT-Profis profitieren.

KI ist kein Science Fiction mehr

Wenn der Begriff “Künstliche Intelligenz” fällt, denken viele Menschen an HAL 9000 aus “2001: Odysee im Weltraum”, Commander Data aus “Star Trek” oder an Skynet aus den “Terminator”-Filmen. Künstliche Intelligenz - das klingt nach Science Fiction. An etwas in weiter Ferne.

AI bzw. Artificial Intelligence, so der englische Begriff, ist einerseits mittlerweile mehr Science als nur Fiction. Andererseits mehr Marketing als Realität. Woher diese Diskrepanz kommt, erklären wir in diesem Beitrag. Außerdem erfahren Sie, weshalb die Job-Aussichten für KI-Profis und IT-Experten im Umfeld der Künstlichen Intelligenz rosig aussehen.
 

Was bedeutet Künstliche Intelligenz? 

Bis heute ist nicht ganz klar definiert, was KI ist. Das Digital-Kompetenzzentrum NRW erklärt sie so: “Der Begriff Künstliche Intelligenz beschreibt Systeme, die mithilfe von Daten und mathematischen Modellen lernen, bei Bedarf selbstständig Entscheidungen treffen können und somit intelligentes Verhalten zeigen.”

Anders ausgedrückt bedeutet das, Künstliche Intelligenzen sollen das Verhalten und die Denkweise von Menschen imitieren. Zum Beispiel als Software, Maschine oder Roboter.

Doch was ist Intelligenz? Soll eine Maschine nur intelligent wirken oder wirklich intelligent und damit “menschlich” agieren? Was kann als echte Künstliche Intelligenz bezeichnet werden? Dieses Thema beschäftigt unter anderem Wissenschaftler, Philosophen und Informatiker schon seit Jahrzehnten. Wenngleich der Begriff “KI” aktuell im Trend liegt, so gab es bereits in den 1950er-Jahren erste Forschungsarbeiten dazu.

KI ist nicht gleich KI. Oft wird Künstliche Intelligenz als Oberbegriff für verschiedene Arten und Stadien der Umsetzung verwendet. Zum Beispiel unterscheidet man zwischen Maschinellem Lernen (Machine Learning), Neuronalen Netzwerken (Neural Networks) und Deep Learning. Und damit zwischen schwacher und starker KI.
 


Viele aktuelle Produkte, welche aus Marketing-Gründen mit dem Label “Künstliche Intelligenz” versehen sind, gehören in die Kategorie “schwache KI”. Hierbei handelt es sich um Anwendungen, die nur vordergründig smart erscheinen.
 

Beispiele: Wo KI schon zum Einsatz kommt

Anwendungen und Maschinen mit KI-Algorithmen sind auf dem Vormarsch. Sie durchdringen zunehmend unseren privaten Alltag sowie unser Geschäftsleben.

Zum Beispiel:

  • Bei Tesla lenkt der sogenannte Autopilot eigenständig auf Autobahnen. Oder parkt die E-Fahrzeuge ein. In Zukunft soll eine “echte” Künstliche Intelligenz dafür sorgen, dass es wirklich autonom fahrende Autos gibt.
     
  • Sprachassistenten mögen teilweise noch dumm wirken, doch ihr Können verändert sich rasant. Siri, Alexa und Co. werden in naher Zukunft wichtige Mitglieder unseres Lebens sein, weil sie uns und unsere Bedürfnisse zunehmend besser verstehen.
     
  • KI-Systeme wie IBM Watson kommen bei Versicherungen zum Einsatz, um Fälle schneller und fehlerfreier als Menschen zu bearbeiten. Dafür werten sie Millionen Dokumente aus, erstellen Analysen und Prognosen. 
     
  • Auch im Bereich der Business-Analyse kommt Maschinelles Lernen zum Einsatz - zum Beispiel bei SAP BI.
     
  • In der Medizin wird Künstliche Intelligenz genutzt, um automatisch Lungenkrankheiten auf CT-Bildern oder bei DNA-Analysen Krebs zu erkennen. AI-Systeme können derart Ärzte entlasten und die Gesundheitsversorgung verbessern. 


KI ist vielseitig einsetzbar. Die “intelligenten” Systeme dienen dazu, Menschen zu unterstützen. Zum Beispiel bei Ihrer Entscheidungsfindung oder bei der schnellen Umsetzung von komplizierten und komplexen Herausforderungen. Ebenso können sie effizient aufwändige Prozesse automatisieren.
 

Werden Algorithmen und Roboter uns alle arbeitslos machen?

Nein! Sicherlich verändert der Einsatz von Künstlicher Intelligenz unsere Arbeitswelt. Sie ist ein Bestandteil der Digitalisierung oder der Industrie 4.0. Autonom fahrende Autos, digitale Sachbearbeiter oder Diagnosen von “Dr. Robot”: Derartige Entwicklungen kosten Arbeitsplätze. Viele klassische Berufe stehen damit zunehmend unter Druck.

Doch zugleich werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Analysten von PwC gehen davon aus, dass der Bereich KI im Jahr 2030 rund 15,7 Billionen US-Dollar zur Weltwirtschaft beitragen könnte. Das bedeutet, es entsteht ein neuer Wirtschaftszweig. Einer, in dem Potential und Chancen stecken - besonders für IT-Experten!
 

KI-Jobs: Entwickler für Künstliche Intelligenz sind gefragt

Das Feld der KI bietet bereits ein breites Spektrum an Aufgabengebieten. Unternehmen suchen beispielsweise Ingenieure, Daten-Analysten, SAP-Spezialisten, Projektleiter, Software-Architekten, Berater und Programmierer. Besonders Developer sind gefragte Leute im Bereich der KI: Sie entwickeln die Algorithmen und programmieren die speziell benötigte Software.

KI-Entwickler bzw. AI Developer kommen überall da zum Einsatz, wo Künstliche Intelligenz gefragt ist. Zum Beispiel in der Automobil-, Elektro- sowie in der Luft- und Raumfahrt-Industrie. Um die Anwendungen zu entwickeln, kommen in der Regel keine exotischen, sondern weit verbreitete Programmiersprachen zum Einsatz. Dazu gehören unter anderem PHP, C++, C# und Java. 

Da die Entwicklung und der Einsatz von KI gerade noch am Anfang stehen, werden in Zukunft sicherlich noch viele neue IT-Job-Profile entstehen. Job-Profile, bei denen Spezialwissen vonnöten ist. Schon heute sollten Informatiker mit der Fachrichtung KI-Entwicklung mehrere folgender Fähigkeiten besitzen:
 


Wo liegt Deutschland in Sachen KI?

Obwohl Künstliche Intelligenz ein Hype-Thema ist, kommt es in der Praxis kaum zum Einsatz. Eine Studie von PwC fand heraus:

  • Erst 4% der deutschen Unternehmen setzen KI ein, weitere 2% sind bei der Implementierung.
  • 17% planen einen Einsatz oder sind am Ausprobieren.
  • 28% der befragten Unternehmen halten KI für relevant, haben aber noch keine Maßnahmen ergriffen.


Bei der deutschen Industrie fällt das Ergebnis etwas besser aus. Laut einer Bitkom-Umfrage setzt mehr als jedes zehnte Unternehmen auf KI-Systeme, um damit eine Smart Factory zu realisieren.

Woran liegt der zurückhaltende Einsatz von Künstlicher Intelligenz? Hier zeigen verschiedene Erhebungen ein deutliches Bild: In der deutschen Wirtschaft gibt es - noch - starke Vorurteile gegenüber der Technologie. Und Unternehmen, die die Vorteile erkannt haben und nutzen möchten, kämpfen mit dem Fachkräftemangel. Es gäbe zu wenig Spezialisten im Bereich Künstliche Intelligenz - so das Ergebnis verschiedener Studien.

Länder wie die USA oder China investieren aktuell viel Geld in KI-Technologien. Damit Deutschland und Europa im Gesamten den Anschluss nicht verlieren, wurden mehrere Förderprogramme initiiert. Sie sollen unter anderem den Mittelstand in Sachen Künstliche Intelligenz fit machen und stärken.
 

Fazit

Obwohl seit bereits 70 Jahren an dem Thema KI geforscht und gearbeitet wird, startet es jetzt erst richtig durch. Ein Grund dafür sind die erforderlichen hohen Rechenleistungen, welche moderne Prozessoren und Cloud-Systeme ermöglichen.

Viele führende Unternehmen wie IBM, Google oder Nvidia stammen aus den USA, chinesische Unternehmen sind ebenfalls in Sachen KI-Forschung ganz vorne mit dabei. Nichtsdestotrotz ist das Rennen noch nicht entschieden. AI Developer und andere IT-Experten können nun mit sehr guten Zukunftsaussichten auf den fahrenden Zug aufspringen und ihn umlenken.

Bilder: Adobe Stock, Mittelstand-Digital, PwC