Mehr Resilienz in der Arbeitswelt: Mit diesen Maßnahmen erhöhen Sie Ihre Belastbarkeit im Beruf

Sie sind schnell gestresst? Unter Umständen mangelt es Ihnen an Resilienz. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese erwerben und schrittweise verbessern können.

Resilienz im Beruf: Was bedeutet das?

Den Begriff “Resilienz” kann man sehr gut mit “Widerstandsfähigkeit” und “Belastbarkeit” übersetzen. Gelten Sie als resilient, haben Sie genügend Energie und Ausdauer, um schwierige Herausforderungen und Krisen zu meistern. 

Das Wort “Resilienz” stammt vom lateinischen “resilire” ab, was im Deutschen so viel wie “nicht anhaften” und “zurückspringen” bedeutet. Sie besitzen also sinnbildlich ein “dickes Fell”, an dem Probleme abprallen. 
 

Motivation: Berühmte Zitate zum Thema Resilienz

Um zu verdeutlichen, wie resiliente Menschen denken, hier ein paar bekannte Zitate:

  • Thomas Edison: “Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen.“
  • Ernest Hemingway: „Die Welt zerbricht jeden und nachher sind viele an den gebrochenen Stellen stärker.“
  • Oliver Wurm: „Auf die Schnauze fallen, ist auch eine Form der Fortbewegung.“
  • Captain Jack Sparrow: „Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem.“

Sie sehen: Wer resilient ist, sollte nicht nur Belastbarkeit, sondern auch einen gewissen Sinn für Humor zeigen. Damit lassen sich kleine Herausforderungen und dauerhafte Krisen besser meistern.
 

Was ist Resilienz in der IT?

Im IT Bereich bezieht sich Resilienz nicht nur auf Menschen, sondern auch auf Systeme und Strukturen. Das heißt: Eine resiliente IT Systemlandschaft ist so gestaltet, dass ihr externe Einflüsse wie Stromausfälle oder Hacker-Attacken wenig bis gar nichts anhaben können. Das gelingt beispielsweise durch Systemhärtung, Backups und Notstromaggregate.

Hinweis: In diesem Beitrag geht nicht um die Resilienz von IT Systemen, sondern darum, wie Sie als IT Mitarbeiter resilienter werden können.
 

Beispiele, wie sich (keine) Resilienz bei der Arbeit zeigt

Sind Sie resilient? Machen Sie einen schnellen Check mit diesen Beispielen:

  • Wenn Sie morgens im Stau stehen, beginnen Sie dann völlig entnervt mit Ihrer Arbeit?
  • Brechen Sie in Panik aus, wenn das Firmennetzwerk zusammenbricht oder eine Software nur Fehler anzeigt?
  • Möchten Sie Ihren Job hinschmeißen, wenn Sie Ihr Vorgesetzter kritisiert?
  • Würden Sie am liebsten das Projekt mit einem Kunden beenden, weil dieser ständig anruft?

Wenn Sie mehrmals mit “Ja” antworten, sind Sie wohl wenig bis gar nicht resilient. Das Level Ihrer persönlichen Resilienz scheint recht niedrig zu sein, da Normalitäten des Alltags Ihren Blutdruck in die Höhe schnellen und Sie zu negativen Emotionen hinreißen lassen.

Haben Sie bei unseren Beispielen mehrfach “Nein, so etwas regt mich nicht auf” gedacht, scheinen Sie eine gute Resilienz entwickelt zu haben.

Bitte beachten Sie: Menschen reagieren unterschiedlich auf derartige Stressoren. Was der eine Mensch als belastendes oder schwerwiegendes Problem empfindet, ist für den anderen ein leichtes oder überhaupt kein Problem.
 

Vorteile: Warum ist Resilienz am Arbeitsplatz so wichtig?

Geben wir es zu: Im Leben wird einem fast nichts geschenkt! Besonders im Beruf kann es je nach Branche, Unternehmen und Position ein ziemliches Hauen und Stechen geben. Dazu kommt, dass in vielen IT Bereichen täglicher Druck und Stress einfach dazu gehören: Server rauchen ab, im Programmcode schleichen sich Bugs ein, Cyberattacken legen Systeme lahm, Kunden nerven mit unprofessionellen Fragen, tausende Aufgaben sind gleichzeitig zu erledigen, … Das alles kennen Sie sicherlich.

Wenn Sie resilienter werden, lernen Sie, im Berufsalltag belastbarer zu sein. Außerdem profitieren Sie von diesen Vorteilen:
 

Handlungskontrolle

Entwickeln Sie eine Resilienz, verlieren Sie an Impulsivität und steigern zugleich Ihre Frustrationstoleranz. In stressigen oder kritischen Situationen behalten Sie die sogenannte Handlungskontrolle und haben die Situation im Griff. Statt nur zu reagieren, gelingt es Ihnen ebenso aktiv zu agieren.
 

Analysestärke

Behalten Sie einen kühlen Kopf, können Sie trotz Druck wichtige Analysen durchführen und Rückschlüsse ziehen. So ist es Ihnen möglich, durchdacht die 5-Why-Methode anzuwenden, um die wahren Ursachen von Fehlern oder Problemen zu finden. Wenn Sie die wahren Gründe kennen, ergreifen Sie wahrscheinlich bessere Maßnahmen, als wenn sie “kopflos” irgendwas tun.
 

Selbstbewusstsein

Finden Sie regelmäßig Lösungen, die wirklich etwas bringen, steigert das Ihr Selbstbewusstsein. Und auch Ihr Ansehen im Team oder gar im gesamten Unternehmen wächst an. Das kann ein wichtiger Faktor sein, um im Laufe der Zeit die Karriereleiter nach oben zu steigen.
 

Sozialer Aufstieg

Ihre “Coolness” strahlt auf Ihre Kollegen ab: Diese werden ebenso gelassener und resilienter, wodurch die Zusammenarbeit angenehmer ausfällt. Es entstehen neue und auch engere Kontakte. Als geschätzter Mitarbeiter haben Sie bessere Chancen, an spannenden Projekten mitzuarbeiten, an Workations teilzunehmen oder bei den nächsten Gehaltsverhandlungen attraktive Zusatzleistungen zu erhalten.
 

Soft Skills
Resilienz im Beruf ist ein Soft Skill, den die meisten Unternehmen schätzen. Zumal damit meist andere soziale Kompetenzen einhergehen. Sie strahlen beispielsweise Optimismus und Zuversicht aus, denken Sie lösungsorientiert, sind entscheidungsfreudig und kritikfähig. Das sind alles Eigenschaften, die unter anderem IT Consultants, SAP Berater und Full Stack Developer mitbringen sollten.
 

Stressresistenz

Sehr viele Arbeitnehmer sind gestresst von ihrer Arbeit. Sie haben Leistungs- und Zeitdruck, zu viele Aufgaben, Probleme mit den Kollegen und Vorgesetzten, leiden unter dem Konkurrenzkampf oder ein drohender Arbeitsplatzverlust macht ihnen zu schaffen. Die Folgen sind Erschöpfung oder gar ein Burnout. Wenn Sie eine Belastbarkeit im Beruf aufbauen, machen Ihnen Stressfaktoren wie die genannten weniger aus.
 

Durchhaltevermögen

Das Leben besteht aus ständigen Veränderungen - besonders in der IT. Die Entwicklungszyklen von neuen Technologien sind extrem schnell. Sie müssen deshalb ein Leben lang lernen, um “up to date” zu bleiben. Das ist anstrengend und kostet viel Zeit, zudem gibt es regelmäßige Herausforderungen. Mit Ihrer persönlichen Resilienz gelingt es Ihnen, ein Durchhaltevermögen zu entwickeln, damit sie fortwährend am Ball bleiben.
 

Resilienzmodelle: So werden Sie resilienter

Wie kann man eine Resilienz entwickeln, zum Beispiel für die Arbeit? Dafür hat die Wissenschaft im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche Resilienzmodelle entwickelt. Zum Beispiel gibt es das Sieben-Säulen-Modell, die acht Schlüssel der Resilienz oder ein Modell mit neun Resilienz-Säulen.

Das sehr bekannte Sieben-Säulen-Modell beschreibt die sieben Schutzfaktoren der Resilienz. Diese sind:

Optimismus

Trotz Pleiten, Pech und Pannen behalten Sie eine positive Lebenseinstellung. Sie sehen die Welt mit einem positiven Blick, blicken aber dabei nicht naiv durch eine rosarote Brille. Stattdessen geben Sie den guten Dingen einen höheren Stellenwert als den negativen.
 

Akzeptanz

Manche Dinge kann man einfach nicht ändern - das ist eine wichtige Erkenntnis, um resilienter zu werden. Verschwenden Sie deshalb nicht Ihre Zeit damit, sich über Tatsachen aufzuregen oder daran zwanghaft zu arbeiten. Nehmen Sie die Umstände einfach hin und akzeptieren Sie sie, egal ob sie Ihnen gefallen oder nicht.
 

Lösungsorientierung

Wenn Sie schnell akzeptieren, wie eine Situation ist, können Sie besser das Beste daraus machen. Nutzen Sie Ihre Energie, um Lösungen zu finden. Lösungen, die Sie bewältigen können und die Sie Ihrem Ziel näher bringen.
 

Bindung
Seien Sie kein Einzelkämpfer! Im Berufsleben ist Teamfähigkeit wichtig, damit Sie gemeinsam mit Anderen Herausforderungen angehen können. Wenn Sie alle an einem Strang ziehen, verbessert das die Resilienz. Denn zusammen sind sie stark!
 

Selbstfürsorge
Damit Sie Belastbarkeit im Beruf zeigen können, sollten Sie auf sich selbst achten. Denken Sie an Ihre Bedürfnisse und Ihre Werte. Nehmen Sie nicht alles hin und jeden Auftrag an. Sagen Sie auch mal “Nein!” zu einer Aufgabe, die Ihnen widerstrebt.
 

Verantwortung
Packen Sie Dinge an und übernehmen Sie dafür die Verantwortung! Das heißt: Reden Sie nicht nur darüber, was man zum Beispiel in einem IT Projekt verändern könnte, sondern gehen Sie das Vorhaben nach Ihren Vorstellungen an.
 

Zukunftsplanung
Leben Sie nicht ausschließlich im Hier und Jetzt oder in der Vergangenheit. Denken Sie an die Zukunft und an Maßnahmen, um ein persönliches Ziel zu erreichen. Seien Sie intrinsisch motiviert, etwas anpacken zu wollen und nehmen Sie es in die Hand.
 

Resilienz aufbauen: Weitere Tipps

In anderen Resilienzmodellen werden weitere Werkzeuge und Maßnahmen genannt, die Sie nutzen können, um eine Resilienz am Arbeitsplatz aufzubauen. Dazu gehören beispielsweise diese:

Planungsfähigkeit

Lernen Sie es, sich realistische Ziele zu setzen. Gehen Sie dafür nach der SMART-Methode vor, indem Sie unter anderem zeitlich terminierte und konkret messbare Vorgaben machen. Damit schaffen Sie einen Rahmen, um Aufgaben fokussierter anzugehen.
 

Selbstregulation

Zu der Selbstregulation gehören verschiedene menschliche Fähigkeiten wie die Impulskontrolle. Haben Sie hierbei Ihre Emotionen im Griff und bleiben Sie so gut wie möglich auf einer sachlichen Ebene. Das hilft Ihnen, einen kühlen Kopf zu bewahren.
 

Empathie

Trotz Selbstregulation dürfen Sie Ihr Einfühlungsvermögen nicht vernachlässigen. Denn die Empathie gehört laut der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, zu den zehn wichtigsten Lebenskompetenzen, die ein Mensch besitzen sollte.
 

Intelligenz

Auch Intelligenz hilft Ihnen, eine Resilienz im Beruf zu entwickeln. Sie können damit Situationen besser erfassen und analysieren, sich Strategien und Problemlösungen ausdenken. Damit kommen sie ins Handeln.
 

Fazit: Was bedeutet Belastbarkeit im Beruf?

Die Arbeitswelt bringt viele Herausforderungen mit sich - damit sind nicht nur handfeste Krisen gemeint. Auch in normalen Zeiten haben Sie zahlreiche Probleme zu lösen oder folgenschwere Entscheidungen zu treffen. Oder Sie müssen einfach im “Sturm” überleben. Das alles gelingt Ihnen besser und einfacher, wenn Sie resilient sind bzw. werden. Damit können Sie mehr Druck und Stress auf Ihren Schultern tragen. 

Kurz: Dank einer Resilienz erhöht sich Ihre Belastbarkeit im Beruf.

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